LK 1091, 683 420/247 580. Höhe 407 m.
Datum der Grabung: Juni 2004.
Bekannte Fundstelle.
Geplante Notgrabung (Bau von Unterflurcontainern in der Altstadt). Grösse der Grabung ca. 12.5 m².
Siedlung.

In der am rechten Limmatufer südlich der Wolfbachmündung gelegenen Grabungsfläche wurde ein Abschnitt des Fassadenfundamentes der mittelalterlichen Häuserzeile gefasst, die 1912 einem zurückversetzten Neubau zu weichen hatte. Teile der spätmittelalterlichen bis neuzeitlichen Gassenpflästerung waren als an das Fundament schließende, flächige Steinsetzung fassbar. In 3 m Tiefe befand sich über dem Schotter eine Nord-Süd verlaufende Steinsetzung aus bis zu 60 cm großen Geröllen und aufliegenden kleineren Bollensteinen, bei der es sich anscheinend um eine römische Uferverbauung handelt. Eine aufliegende, verschwemmte Lehmschicht enthielt zahlreiche Funde, darunter Keramik aus der 2. H. 3. Jh. n. Chr. Ein C14-Datum weist in das 3. und 4. Jh. Der Steinsetzung flussseitig vorgelagert fanden sich geringe Reste eines Staketenzaunes mit Flechtwerk, der gemäß einem C14-Datum im 7. oder frühen 8. Jh. gesetzt wurde, wahrscheinlich ebenfalls im Zusammenhang mit einer Uferverbauung. Diese Strukturen wurden von nahezu fundleeren Schwemmsanden überdeckt, auf denen die spätmittelalterliche Gasse lag. Die C14-Datierung eines in den Schwemmschichten eingeschlossenen Holzkohlestückes weist in das 9. bis frühe 11. Jh. Die Grabung Preyergasse erwies sich im Hinblick auf die Frage nach der Entwicklung der Uferlinie im Altstadtgebiet in römischer Zeit und im Mittelalter als sehr aufschlussreich.

Probenentnahmen: Holzkohle (C14); Erdproben (Archäobotanik).
Datierung: archäologisch (Keramik); C14. Römische Zeit; Mittelalter; Neuzeit. Rohdaten der C14-AMS-Datierungen: ETH-29377 (Holzfasern), AMS C14 1375 ± 50 BP, Δ13 C -24.3 ± 1.2, AD 597-724 (88.9%), AD 739-772 (8.7%); ETH-29378 (Holzkohle), AMS C14 1090 ± 50 BP, Δ13 C -23.7 ± 1.2, AD 859-1025 (95.7%); ETH-29379 (Holzkohle), AMS14C 1735 ± 50 BP, Δ13 C -24.0 ± 1.2, AD 211-420 (95.3%).
Stadtarchäologie Zürich, A. Motschi.