LK 1129, 651 650/225 305. Höhe 498 m.
Datum der Grabung: 1.3.-14.11.2014.
Bibliografie zur Fundstelle: JbAS 96, 2013, 214; Berichte! 2013/3, 9.
Geplante Notgrabung (Überbauung). Größe der Grabung 110000 m².
Siedlung. Straßen. Brandgruben. Nekropole.

Fortsetzung der seit 2011 laufenden Grabung. Nebst dem Freilegen zahlreicher prähistorischer Befunde wurde erneut im Rahmen einer Lehrgrabung mit der Universität Bern (4.-22.8.2014) an der römischen Nekropole gearbeitet. Gräber waren bestenfalls noch in Form von Spuren kalzinierter Knochen, Glas- und Keramikfragmenten erhalten. Als bemerkenswert darf aber der vollständig erhaltene Einfriedungsgraben der Nekropole gelten (Abb. 32). Er umschließt die 26 nachgewiesenen Gräber auf einer Fläche von 18 x 29 m. Dadurch ist endgültig klar, dass es sich nicht - wie zuerst angenommen - um ein großflächiges Gräberfeld des Vicus Sursee, sondern um einen in sich geschlossenen, evtl. zu einem Gutshof gehörenden Friedhof handelt. Der 2,50 m breite Eingang liegt im Osten, weshalb davon auszugehen ist, dass in dieser Richtung einst der Gutshof lag (im Bereich des heutigen Industriegebiets Zellguet). Die Brandgräber scheinen vier bis sechs Gruppen zu bilden, ob sich damit eine Sippenzugehörigkeit abzeichnet, muss noch offen bleiben. Der unterschiedliche Erhaltungszustand lässt aber vermuten, dass ursprünglich mehr Bestattungen vorhanden waren. Der Graben war bei Abschluss der Arbeiten im November komplett freigelegt. Er enthielt u.a. ganze Keramikgefäße die in Zusammenhang mit Opferhandlungen in den Graben gelangt sein dürften.

Archäologische Funde: Keramik, kalzinierte Knochen, Eisen, Glas, Baukeramik, Silices.
Anthropologisches Material: Leichenbrand.
Faunistisches Material: Tierknochen, noch nicht untersucht.
Datierung: archäologisch. Ende 1./Anfang 2. Jh. n.Chr.
K.A.LU, A. Bucher.