I.K 1129, 650750 / 224970. Höhe 498 m.
Datum der Grabung: 22.7.-29.8.2013.
Neue Fundstelle.
Geplante Sondierung (Bauvorhaben). Größe der Grabung 19 m². Nekropole.
Wegen eines geplanten Bauvorhabens in Sursee wurden beim Vierherrenplatz, zwischen mittelalterlicher Stadt und römischem Vicus, drei Sondierschnitte angelegt. In jenem in unmittelbarer Nähe zur Sure zeugten mächtige Auenkchm- und Torfschichten von der natürlichen Schichtenbildung im Umfeld des Bachlaufs. Anthropogene Eingriffe in Form von Gräben und Gruben zeigen den Versuch des Menschen, Einfluss auf den Wasserlauf zu nehmen. Die Befunde sind sehr fundarm und daher nicht genau datierbar, doch dürften sie spätestens aus römischer Zeit stammen.
Am Rand dieser Auenlandschaft wurde in einer weiteren Sondierung ein bislang unbekanntes römisches Gräberfeld angeschnitten. Bisher war man davon ausgegangen, dass die Vicus-Bevölkerung im 2011 auf dem Hofstetterfeld entdeckten Gräberfeld, rund 900 m vom Vierherrenplatz entfernt, bestattet wurde. Die neu entdeckten Gräber in unmittelbarer Nähe des Vicus widerlegen nun diese These. Offen bleibt die Frage, wer im Hofstetterfeld bestattet wurde.
Im Sondierschnitt fanden sich auf einer Fläche von 6 × 1.4 m insgesamt elf Bestattungen, Brandschüttungs- und Urnengräber. Die Gräber sind sehr reich mit Keramik, Glas und Metallobjekten ausgestattet. Es liegen somit Bestattungen der gehobenen Schicht des Vicus Sursee vor, die bis anhin in der Siedlung selbst kaum fassbar war. Das römische Niveau war nicht mehr erhalten, da in den 1940er-Jahren das Areal mit der Maurerlehrhalle überbaut und dabei das natürlich ansteigende Gelände gekappt wurde. Deshalb muss man davon ausgehen, dass keines der Gräber vollständig erhalten ist, sondern alle an ihrer OK gestört sind. Zehn der elf Bestattungen waren durch den Baggerschnitt gestört und/oder liefen in die Profile hinein; nur eine konnte vollständig geborgen werden. Sie enthielt insgesamt 24 mehr oder weniger vollständig und 6 nur sehr fragmentarisch erhaltene Keramikgefäße, diverse geschmolzene Glasgefäße (davon ist nur eine Rippenschale genau zu bestimmen), kleinere und größere Eisennägel (inklusive Schuhnägel), sowie zwei Münzen. Mit Kreisaugen verzierte Beinartefakte zeugen als Verzierungselemente von einem Holzkästchen. Der Leichenbrand lag ohne spezielle Konzentration in der Grabgrube verstreut. Nach Ausweis des Keramikspektrums, besonders den TS-Stempeln, ist das Grab in die 2. Hälfte 2. Jh. n.Chr. zu datieren. Eine Durchsicht aller Beigaben der angeschnittenen Gräber erlaubt bis jetzt eine Grobdatierung des Gräberfeldes in das 2. und frühe bis mittlere 3. Jh. n.Chr.
Unweit der römischen Bestattungen waren im späten 19. Jh. spätantike Körperbestattungen entdeckt worden. Auf dem einst leicht ansteigenden Hügel, auf dessen Kuppe die heutige Kirche St. Georg steht, scheint sich somit ein kontinuierlich genutzter Bestattungsplatz abzuzeichnen, eine Annahme, die durch frühmittelalterliche Gräber im Bereich der Kirche gestützt wird. Leider dürfte ein großer Teil dieser Nekropole in den 1970er-Jahren dem Bau einer Zivilschutzanlage direkt hinter der Maurerlehrhalle dem Bagger zum Opfer gefallen sein.
Im Falle einer Realisierung des Bauprojekts wird vorgängig eine Flächengrabung stattfinden.
Archäologische Funde: Keramik, Glas, Metallfunde (Münzen, verschiedenste Eisennägel, Buntmetallartefakte).
Anthropologisches Material: Leichenbrand.
Faunistisches Material: Knochen, bearbeitet und unbearbeitet.
Botanisches Material: verbranntes Getreide.
Datierung: archäologisch. 2./3. Jh. n. Chr.
KA LU, A. Bucher.
Sursee LU, Vierherrenplatz
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Détail de la chronique
Commune
Sursee
Canton
LU
Lieu-dit
Vierherrenplatz
Coordonnées
E 2650750, N 1224970
Altitude
498 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
--
Nouveau site
Oui
Prélèvements
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Analyses
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Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
19 m2
Date de début
22 juillet 2013
Date de fin
29 août 2013
Méthode de datation
archéologique
Auteur.e
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Année de publication
2014
Époques
Empire romain
Type de site
funéraire (cimetière)
Type d'intervention
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Mobilier archéologique
céramique, verre, métal (monnaies/médailles), métal
Os
ossements brulés, autres
Matériel botanique
graines, fruits
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