LK 1071, 2675 425/1 254505. Höhe 455 m.
Datum der geophysikalischen Messungen: 7.-18.6.2021; 7.-10.6.2022.
Bibliografie zur Fundstelle: Horisberger, B. (2004) Der Gutshof von Dällikon, Mühlerain/Chneblezen. In: B. Horisberger, Der Gutshof in Buchs und die römische Besiedlung im Furttal. Monogr. KA Zürich 37, 261-297. Zürich und Egg.
Fundstelleninventarisierung/Joint Master-Kurs der ETHZ, Institut für Geophysik. Grösse der Grabung 3000 m².
Römischer Gutshof.

Der bereits seit dem späten 18. Jh. bekannte römische Gutshof von Dällikon ZH, Mühlerain/Chneblezen befindet sich auf der linken Talseite des Furttals, am nördlichen Fuss des Altbergs. Die archäologischen Überreste, die in direktem Zusammenhang mit der villa rustica stehen, liegen zwischen dem Hausweiher im Süden und der Meierhofstrasse im Norden. Sie kamen im Rahmen verschiedener Sondierungen und Grabungen zwischen 1789 und 2015 zum Vorschein.
2007 wurden anlässlich von Sondierungen im Vorfeld eines Bauprojekts gut erhaltene Befunde unmittelbar östlich des Hausweihers (Parzellen 2828 und 2845) angeschnitten. Sie veranlassten die Kantonsarchäologie zu einer partiellen Unterschutzstellung des Areals. Erste geophysikalische Messungen erfolgten 1982, weitere 1999, 2000 und 2003. Obwohl die äusseren Bedingungen für geophysikalische Messungen in Dällikon ungünstig sind, liessen sich in verschiedenen Bereichen des Gutshofs Befunde (v.a. Mauern) nachweisen.
Im Jahr 2021 nahm die Kantonsarchäologie Zürich die Messungen im Rahmen eines Feldkurses der ETH Zürich, Institut für Geophysik (IDEA League 2021), wieder auf. Ziel des Kurses war es, Studierende mit verschiedenen geophysikalischen Messtechniken vertraut zu machen und sie praxisnah an einem archäologischen Bodendenkmal auszubilden (Feldmessung und nachträgliche Auswertung). Bei den Messungen im Herrenhausbereich kamen Georadar, Magnetik und geoelektrische Widerstandstomographie zum Einsatz. In einem zweiten Feldkurs im Juni 2022 wurde das nördlich angrenzende Areal Strohhof untersucht.
Mittels Magnetik gelang der Nachweis von Teilen eines grossen, wohl rechteckigen Baukomplexes (19 × mind. 15 m). Aufgrund der Orientierung lassen sich die Mauern den bereits bekannten Mauerverläufen des Gutshofs zuordnen (vgl. Abb. 36). Ob die Überreste noch zur pars urbana gehören (Seitentrakt des Herrenhauses) oder Teile eines grösseren Gebäudes am Übergang zur pars rustica sind (wie beispielsweise auch in Winkel ZH, Seeb), müssen weiterführende Untersuchungen klären.

Archäologische Funde: Mauerreste.
Datierung: archäologisch. Römische Zeit.
KA ZH, P. Nagy, ETH Zürich, C. Schmelzbach.