LK 1066, 601 355/255, Höhe 382 m.
Datum der Ausgrabung: 22.3.-21.6.2004
Bibliografie zur Fundstelle: JbSGUF 84, 2001, 246; ADSO 6, 2001, 73f.
Geplante Notgrabung (Bau eines Schwimmbades). Grösse der untersuchten Fläche ca. 160 m²; davon zwei Drittel vor Baubeginn ausgegraben, Rest baubegleitend erfasst.
Siedlung (villa rustica) und Gräberfeld.

Die Ausgrabung fand auf dem westlich anstossenden Gelände der im Jahre 2000 entdeckten Siedlung statt. Mehrere Mauern, Bauhorizonte und Mörtelböden sowie das reichhaltige Fundmaterial deuten eine Mehrphasigkeit der Gebäude an. Ausserdem wiesen verschiedenartige Gruben und Pfostenlöcher auf eine vorerst noch nicht deutbare Holzbebauung hin. Schliesslich wurden 17 ganz unterschiedlich überlieferte Bestattungen dokumentiert: 8 intakte Skelette in Gruben mit Steinumrandungen, 7 Skelette und Teile von Skeletten, die keinem Grabbau zugewiesen oder nicht vollständig geborgen werden konnten, sowie eine nur oberflächlich erfasste Sandsteinkiste und der Rest eines aus aufgestellten Leistenziegeln konstruierten Grabes, das leer war.

Funde: Keramik, Glas, Kleinfunde aus Eisen und Bronze, zwei Münzen (eine Imitation eines sog. Minerva-Asses des Claudius (unbestimmte Prägestätte, 41-54 n.Chr.: RIC I², S. 128, Nr. 100) und ein Antoninian des Trebonianus Gallus (Rom, 251-253 n.Chr.: HCC III, S. 260, Nr. 16; RIC IV, III, S. 163, Nr. 41 Var.), bestimmt durch S. Frey-Kupper), Ziegel, Bodenplatten, Tubuli, Suspensura-Platten, Fragmente von Wandmalereien, Tierknochen.
Probenentnahmen: Holzkohle
Datierung: archäologisch. 1.-3. Jh. n.Chr. (villa rustica); 7. Jh. n.Chr. (Gräber); 12.-17. Jh. n.Chr. (Einzelfunde).
KA SO, P. Gutzwiller.