LK 1166, 600153 / 199983. Höhe 557 m.
Datum der Baubegleitung: März-Dezember 2013.
Geplante Baubegleitung (Sanierung des Rohrleitungssystems und der Platzoberfläche). Betroffene Fläche 5400 m².
Siedlung.
In der Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) folgte die Stadt Bern dem Vorbild anderer mitteleuropäischer Städte und ließ die westliche Flanke der mittelalterlichen Stadtbefestigung zusätzlich durch eine moderne sternförmige Schanzenanlage sichern.
Im Vorfeld des mittelalterlichen Aarbergertores öffnete sich die Schanze und gab den Weg nach Norden durch das sogenannte Äußere Aarbergertor über eine mächtige Torgasse und eine vorgelagerte Brücke frei.
Durch zeitgenössische Stiche und die schriftliche Überlieferung sind wir gut über die Baugeschichte des barocken Bollwerks und ihr äußeres Erscheinungsbild informiert.
Demnach wurde der breite Schanzengraben ursprünglich mittels einer hölzernen Zugbrücke überquert. 1789 wurde sie durch eine Steinbrücke ersetzt.
Der barocke Torturm bestand länger und wurde erst 1824/25 geschleift. An seiner Stelle traten damals zwei sich gegenüberliegende Wachhäuser im spätklassizistischen Stil. Die Brücke musste in dieser Zeit einem mächtigen Erddamm weichen, wohl um die Fahrbahn zu verbreitern.
Der ehemals durch das Tor gesicherte Zugang war nun lediglich noch durch ein Eisengitter zu verschließen. Im ausgehenden 19. Jh. verschwand die Anlage großenteils aus dem Stadtbild, ihr letztes Element, das westseitige Zollhaus, allerdings erst 1961.
Heute hält nur noch ein Straßenname im östlichen Vorfeld des heutigen Hauptbahnhofs die Erinnerung an das eindrucksvolle barocke Sperrwerk wach.
Umfangreiche Leitungsarbeiten und die Erneuerung des Fahrbahnbelags am Bollwerk boten 2013 Gelegenheit, die aus Stichen und Kartenbildern bekannte Festungsanlage im Gelände zu lokalisieren und im Detail genauer kennenzulernen.
Nachdem 2006 bereits einige Mauern bei ähnlichen Arbeiten dokumentiert worden waren, gelang 2013 die Einmessung aller wichtigen Bauteile der Festungsanlage im Bereich der nördlichen Ausfallstraße der Berner Altstadt.
Nachgewiesen wurde der mächtige Torturm mit seinem 10 m breiten und 14 m langen Fundament. An seine Außenseite direkt angebunden waren die Umfassungsmauern des aus Erdreich aufgerichteten ehemaligen Wallkörpers der Schanze. Im Vorfeld wurde der 24 m breite Schanzengraben sicher lokalisiert. In mehreren Werkleitungsgruben wurden Abschnitte der Graben- und Grabengegenmauern erfasst. Deutlich zu erkennen war das sorgfältig aus vermörtelten Sandsteinen gefügte Quaderwerk der geböschten Grabenmauern. In nahezu 2.5 m Tiefe gelang auch der Nachweis eines zugehörigen Brückenpfeilers.
Die Grabensohle wurde hingegen in keiner der Baugruben erreicht. Jenseits des Grabens war über eine Länge von etwa 10 m ein weiterer Mauerzug zu beobachten, an den weitere Wände rechtwinklig angesetzt sind. Die Ausrichtung an der alten, mit großen Flusssteinen gepflasterten Straßenführung lassen an Reste des von Stichen her bekannten Wachhauses denken. An der Innenseite des Tores wurden weitere Gebäudefundamente angeschnitten. Sie sind nicht sicher zu deuten und stehen entweder mit der barocken Schanze oder den spätklassizistischen Bauten in Zusammenhang.
Datierung: archäologisch; historisch. Neuzeit.
AD B, V. Herrmann
Bern BE, Bollwerk
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Détail de la chronique
Commune
Bern
Canton
BE
Lieu-dit
Bollwerk
Coordonnées
E 2600153, N 1199983
Altitude
557 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
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Analyses
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Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
5400 m2
Date de début
01 mars 2013
Date de fin
31 décembre 2013
Méthode de datation
historique, archéologique
Auteur.e
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Année de publication
2014
Époques
Époque moderne, Époque contemporaine
Type de site
habitat
Type d'intervention
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Mobilier archéologique
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Os
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Matériel botanique
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