LK 1192, 2691820/1193045. Höhe 458 m.
Datum der Grabung: 30.10./6.11.2018.
Bibliografie zur Fundstelle: H. Gasser, Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri. Band I.II, Altdorf 2. Teil, Öffentliche und private Bauten, = Die Kunstdenkmäler der Schweiz 104, 164-168. Bern 2004.
Geplante baubegleitende Notgrabung (Umbau). Größe der Grabung 100 m². Siedlung.

Beim Umbau des hinteren, nordwestlichen Anbaus zu Haus Tellsgasse 8 (8a, s.u.) zu einer Restaurantterrasse wurde der Untergrund nach Entfernung des Betonbodens baubegleitend untersucht. Tiefere reichende Bodeneingriffe waren nicht vorgesehen. Weitere, kleinere Bodeneingriffe im Rahmen des Umbaus im nordöstlichen Hausteil (8b, s.u.) ergaben keine Befunde, da dort die Eingriffe nur den Bereich der Aufschüttungen des 19. Jh. tangierten. Auf dem Areal standen ursprünglich zwei Häuser, Tellsgasse 8a und 8b. Das untere Haus 8a wird erstmals 1526, das obere Haus 8b als „Stein-Hus“ und Gasthaus („Krone“) 1509 erwähnt; im späten 17. Jh. in „Schwarzer Löwe“ umbenannt. Beide Häuser sowie ihre Anbauten wurden beim Dorfbrand von 1799 stark beschädigt. 1800 wurden die beiden Liegenschaften zusammengelegt und bis 1802 zum heutigen Haus im klassizistischen Stil wieder aufgebaut. 1935 wurde im Zuge von Straßenarbeiten ein parallel zur Tellsgasse Nordwest-Südost verlaufender Mauerzug freigelegt, bei dem es sich mutmaßlich um die ehemalige Frontfassade des Hauses Tellsgasse 8a handelte. Der Rest eines Südwest-Nordost, also parallel zum aktuellen Gebäude verlaufenden, zweischaligen Mauerzuges von ungefähr 1.5 m Länge verweist auf eine ältere, vermutlich vor dem Dorfbrand von 1799 bestehende Bebauung. Ein Pflästerungsrest dürfte ein dazugehörendes Innenniveau darstellen. Weitere gemauerte Einbauten zeugen von der Nutzung des Areals für handwerkliche Tätigkeiten, die allerdings nicht weiter zu deuten sind (Bäckerei?). Der Dorfbrand von 1799 zeichnete sich durch das Vorhandensein von holzkohleverschmutzten Planierschichten aus Brandschutt ab, der auch sekundär geschmolzene Glas- und verbrannte Ziegelfragmente enthielt. Sie bedeckten die Mauerreste und waren v.a. im südlichen Bereich zum gassenseitigen Haus hin vorhanden.

Archäologische Funde: Geschirrkeramik, Baukeramik, Hohlglas, Münzen, Eisen.
Datierung: archivalisch. Spätmittelalter; Neuzeit. - archäologisch. Neuzeit.
Im Auftrag der Abt. Natur- und Heimatschutz des Kantons Uri: ProSpect GmbH, Ch. Auf der Maur.