LK 1314, 729 261/121 266. Höhe 293 m.
Datum der Grabung: April 2007 bis Oktober 2008.
Bibliografie zur Fundstelle: Jber. ADG DPG 2002, 135f.; 2007, 12f.; JbAS 91, 2008, 185f.
Geplante Notgrabung (Autobahnbau). Grösse der Grabung ca. 8500 m².
Siedlung. Gräber.
Die im April 2007 im Vorfeld der geplanten Umfahrungsstraße Roveredo A13c begonnenen Ausgrabungen (s. JbAS 91, 2008, 185f.) wurden mit einem 30- bis 40-köpfigen Team ohne Unterbruch über den Winter fortgesetzt und Ende Oktober 2008 abgeschlossen (Abb. 15.16).
Jeweils von mächtigen Murgängen und Überschwemmungshorizonten überlagert bzw. zerstört, ließen sich in der am Hangfuß der südlichen Talflanke auf einem Schwemmfächer gelegenen Grabungsfläche Siedlungsspuren verschiedener Epochen erfassen. Mit bis zu 6 m tief reichenden Sondierungen erreichte man lokal mehrere Humushorizonte mit Brandspuren aus neolithischer Zeit (C14-datiert), die gemäß archäogeologischen und pollenanalytischen Untersuchungen jedoch natürlichen Ursprungs sind.
Zu den ältesten archäologischen Befunden gehören zwei Hangbefestigungen (Abb. 15) und diverse Strukturen (Feuerstellen, Gruben), die über ein umfangreiches keramisches Material in die frühe und mittlere Bronzezeit zu datieren sind. Teils von mächtigen Paketen von Wildbachablagerungen und Murgängen überdeckt, wurde das Areal erst wieder in der früheren Eisenzeit (6./5. Jh. v. Chr.) aufgesucht: Hangbefestigungen und Terrassierungen sowie diverse Gruben und Feuerstellen weisen auf eine mehrphasige Siedlungstätigkeit hin, die es über die Stratigrafie und das Fundmaterial (Keramik und Metall) noch detaillierter aufzuschlüsseln gilt.
Vereinzelte Befunde und Funde - Hangbefestigungen, Terrassierungen und ein befestigter Weg - zeigen, dass das Areal zumindest zeitweise (saisonal?) auch während der jüngeren Eisenzeit und der römischen Zeit (2./1. Jh. v. Chr.-5. Jh. n. Chr.) begangen bzw. besiedelt worden war (Abb. 16). Die entsprechenden Siedlungszentren sind allerdings wohl anderswo, vielleicht auf einer der nahen Anhöhen, zu suchen.
Etwa 50 geostete, beigabenlose Steinplattengräber belegen schließlich eine Nutzung des Geländes als Bestattungsplatz im 10. Jh. n. Chr. In der Folge kam es zu einer erneuten mehrphasigen Besiedlung, die sich in mehreren Hausbauten (Pfostenbauten) und einem etwas jüngeren Steinbau (Trockenmauerwerk) zeigte (11. und 12. Jh.).
Anthropologisches Material: 50 Körpergräber. Die Knochen sind aufgrund der Bodenbeschaffenheit nicht bzw. nur sehr schlecht erhalten.
Probenentnahmen: botanische Proben (Makroreste, Pollen), C14-Proben (Holzkohle und menschliche Knochen), geologische Analysen.
Datierung: archäologisch; C14. Bronzezeit; Eisenzeit; Römische Zeit; Mittelalter.
AD GR, Ch. Ebnöther und A. Liver.
Roveredo GR, Valasc, Umfabrung Roveredo A13c
Consulter le PDF original
Détail de la chronique
Commune
Roveredo (GR)
Canton
GR
Lieu-dit
Valasc, Umfabrung Roveredo A13c
Coordonnées
E 2729261, N 1121266
Altitude
293 m
Numéro de site cantonal
--
Numéro d'intervention cantonal
--
Nouveau site
--
Prélèvements
bois/charbon de bois, os, restes botaniques, échantillons de sédiments géoarchéologiques
Analyses
14C, pollen
Institution
--
Date de la découverte
--
Surface (m2)
8500 m2
Date de début
01 avril 2007
Date de fin
31 octobre 2008
Méthode de datation
14C, archéologique
Auteur.e
--
Année de publication
2009
Époques
Âge du Fer, Moyen Âge, Empire romain, Âge du Bronze
Type de site
habitat, funéraire (groupe de tombes indéterminé), funéraire (tombe)
Type d'intervention
fouille (fouille de sauvetage/préventive)
Mobilier archéologique
--
Os
squelettes humains, ossements humains isolés
Matériel botanique
bois/charbon de bois, pollen, autres
×