LK 1091, 678 375/253 295. Höhe 455 m. Datum der Grabung: 11.3.-20.12.2013. Bibliografie zur Fundstelle: JbAS 93, 2010, 254; 94, 2011, 242-244; 96, 2013, 212 f. Geplante Notgrabung (Autobahnbau). Größe der Grabung 4100 m². Bronzezeitliche Siedlung. Mittellatènezeitliches Grab(?). Spätlatènezeitliche Grube. Römische Siedlung, römisches Grabmonument, Brandgräber und Straße. Hochmittelalterliche Straße.
In der Kampagne von 2013 wurden zahlreiche Pfostengruben, drei Brandgruben sowie weitere Gruben unbestimmter Funktion freigelegt. Zwei Siedlungsgruben enthielten HaBI-zeitliche Keramikensembles, eine weitere u.a. eine Wandscherbe einer grautonigen Tonne (LTDI). Bemerkenswert ist eine Spiralaugenperle, die neben stark zerfallenen Eisenstücken (Fibelreste?) in einer rechteckigen Grube lag - ein Grab der Stufe LTC2? Hervorzuheben ist zudem ein massives, 1,4 x 4,5 m großes Fundament, das in die römische Zeit zu datieren sein dürfte. Aufgrund seiner Lage in einer Reihe mit den beiden 2012 freigelegten Fundamenten sind sie wohl als Reste eines dritten Grabmonuments zu deuten. Von großer Bedeutung für das Verständnis der Siedlungstopografie sind Kofferungen von drei übereinanderliegenden Straßen, die im Nordosten der Fläche in Ausschnitten untersucht wurden. Diese Kofferungen bzw. Steinhorizonte, die man bereits 2010 weiter östlich beobachtet hatte, jedoch nicht abschließend deuten konnte, lassen sich inzwischen klarer fassen und zeitlich einordnen. Die unteren beiden Steinpackungen sind nach Ausweis der wenigen Keramikscherben und Münzen römisch; die oberste, die stellenweise unmittelbar auf dem römischen Straßenkörper aufliegt, ist aufgrund mehrerer Fragmente von Hufeisen mit Vorsicht ins 10./11. Jh. zu datieren. Die v.a. am Nordrand und im Osten der Grabung gefasste, massive Überdeckung (>1 m) ist somit jünger. Daraus ergeben sich interessante neue Fragestellungen für die regionale Landschaftsentwicklung. Möglicherweise fassen wir am Gubrist einen hochmittelalterlichen Landausbau bzw. dessen Folgen. Unmittelbar im Anschluss an die Ausgrabungen in der Flur Zilgasse wurden ab September in der östlich angrenzenden Flur Girhalden weitere Grabungsflächen geöffnet, da dort teilweise mit einer tiefgreifenden Beanspruchung des Terrains zu rechnen ist. Eine rund 300 m² große Fläche schloss östlich an den bereits 2010 untersuchten Geländeabschnitt an, in dem man im Bereich einer ehemaligen Rinne u.a. Reste einer römischen Gewerbesiedlung und die weiter oben bereits erwähnten Kies-/Steinhorizonte angeschnitten hatte. Wie erwartet, wurden hangseitig weitere Siedlungsstrukturen aufgedeckt. Rund 15 m weiter nördlich wurden die drei übereinanderliegenden Straßentrassées gefasst, die sich im Bereich der Rinne in der Fläche gut trennen ließen. Die beiden unteren, römischen, passen zu den zwei postulierten Siedlungsphasen und den weiter westlich in der Flur Zilgasse festgestellten beiden Straßenniveaus (s. oben). Bei der obersten Steinpackung handelt es sich um das hochmittelalterliche Trassée. Die Straßen dürften quer über die Flur Girhalden führen und sich mit einer rund 5 m breiten „Steinpackung“ verbinden lassen, die in einer zweiten, 10 x 15 m großen Fläche rund 100 m weiter östlich angeschnitten wurde. Darauf liegende Funde weisen ins 3. Jh. n. Chr. (u.a. Ortband eines Messerfutterals aus Bronze, Pferdegeschirrteile). Wahrscheinlich gehören auch dort die obersten Steine zu einer hochmittelalterlichen Ausbesserung des Trassées. In der Fläche wurde zudem eine rechtwinklig von der Straße abzweigende und Richtung Hang ziehende Steinpackung gefasst. An ihrem östlichen Rand wurde ein weiteres massives Fundament angeschnitten, das zurzeit noch nicht deutbar ist. Zudem stieß man im Bereich dieser Steinpackung auf römische Brandgräber. Die Ausgrabungen werden 2014 fortgesetzt.
Anthropologisches Material: kalzinierte Knochen. Faunistisches Material: kalzinierte Knochen. Probenentnahmen: C14-Proben, Bodenproben für Archäobotanik und geoarchäologische Untersuchungen. Datierung: archäologisch. Ha B1; LTC2; LTD1; römische Zeit; Hochmittelalter. K A Z H, B. Horisberger und C h. Winkel.
Regensdorf ZH, Geissberg/Gubrist
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Détail de la chronique
Commune
Regensdorf
Canton
ZH
Lieu-dit
Geissberg/Gubrist
Coordonnées
E 2678375, N 1253295
Altitude
455 m
Numéro de site cantonal
--
Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
restes botaniques, échantillons de sédiments géoarchéologiques
Analyses
14C
Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
4100 m2
Date de début
11 mars 2013
Date de fin
20 décembre 2013
Méthode de datation
14C, archéologique
Auteur.e
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Année de publication
2014
Époques
Empire romain, Moyen Âge, Âge du Fer, Âge du Bronze
Type de site
habitat, funéraire (groupe de tombes indéterminé), funéraire (tombe), funéraire (monument funéraire), infrastructure, infrastructure (transport)
Type d'intervention
fouille (fouille de sauvetage/préventive)
Mobilier archéologique
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Os
ossements humains isolés, ossement d'animaux isolés, ossements brulés
Matériel botanique
autres
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