LK 1075, 2746089 / 1254732. Höhe 668-671 m.
Datum der Baubegleitung: 7.4.-5.8.2015 (einzelne Tage).
Alte und neue Fundstellen.
Bibliografie zur Fundstelle: E. Poeschel, Die Kunstdenkmäler des Kantons St. Gallen, Band 2 = Kunstdenkmäler der Schweiz 37, 70-92. Basel 1957; A. Hardegger/S. Schlatter/T. Schiess, Die Baudenkmäler der Stadt St. Gallen, 273-295. St. Gallen 1922; JbAS 96, 2013, 236f.; 97, 2014, 282-284.
Ungeplante Baubegleitung (Fernwärme, Leitungsgräben und Schächte). Grösse der Grabung 159 Laufmeter Gräben.
Stadt. Friedhof.
Von Frühling bis Sommer 2015 wurde in der nördlichen Altstadt ein größeres Fernwärmeprojekt realisiert, bei dessen Planung die Kantonsarchäologie trotz klarer Vereinbarungen nicht involviert war. Aufgrund des knappen Personalbestandes und weiterer Werkleitungsarbeiten in der Altstadt wurde die archäologische Bauüberwachung auf die Reste der im Spätmittelalter errichteten Stadtbefestigung und auf den Innenhof der Kirchgasse (ehemaliges Friedhofsareal von St. Mangen) fokussiert.
Am Unteren Graben konnte erstmals die mittelalterliche Kontermauer dokumentiert werden. Sie verläuft zwischen den Häusern Unterer Graben 1 und Unterer Graben 13 mehr oder weniger straßenparallel in Nord-Süd-Richtung unter der bestehenden Fahrbahn. Ihre Unterkante liegt rund 4.2 m unter dem heutigen Niveau. Ihr Fundament wurde auf der Stadtgrabenaussenseite ohne Mauergrube gegen das anstehende Sediment erstellt. Die dem Stadtgraben zugewandte Innenkante wurde bei den Tiefbauarbeiten nicht freigelegt, die untere, unregelmäßig gemauerte Mauerpartie dürfte aber geschätzt zwischen 2.4 m und 2.6 m stark sein. Sie ist im dokumentierten Bereich zweischalig aufgebaut, mit einem Kern aus locker verbautem Füllmaterial bzw. kleineren Bruchsteinen, Sandsteinen, Baukeramik und Tuffstein. Das Schalenmauerwerk besteht aus unterschiedlich großen Sand-, Bruch- und Lesesteinen und weist auf der Außenseite eine simsartige Verbreiterung auf. Die nördliche Altstadt wurde im 15. Jh. in den Befestigungsgürtel der Stadt einbezogen. Wann genau die Kontermauer errichtet wurde, ist nicht bekannt. Eine Holzkohleprobe aus dem Mörtel datiert den freigelegten Mauerabschnitt in die Zeit zwischen 1446 und 1624.
Am Nordende der Metzgergasse, wo 2013 Reste des Harzturmes dokumentiert wurden (JbAS 97, 2014, 282f.), kam einige Meter weiter östlich ein weiterer Stadtmauerbefund zum Vorschein. Er zeigt, dass die Nordfassaden der Häuser Metzgergasse 30 und Unterer Graben 20 auf der alten Stadtmauer stehen, diese jedoch über die Hausfassaden hinausreicht.
In der Kirchgasse nahe der Kirche St. Mangen fanden vor allem im Innenhofbereich Aushubarbeiten statt. Im Umkreis des Kirchhügels lag im 9./10. Jh. die nördliche der beiden Kernsiedlungen, aus welchen sich die Stadt St. Gallen entwickeln sollte. Außerdem wurde bei St. Mangen vom Frühmittelalter bis ins 19. Jh. bestattet. Mit Ausnahme einiger menschlicher Streuknochen, die vom alten Friedhofsareal stammen, kamen jedoch keine Gräber zum Vorschein. Im Innenhof fehlten mittelalterliche Befunde. Die angetroffenen Reste stammen von kleineren, wohl gewerblich genutzten Bauten des 19. Jh.
Archäologische Funde: Gefäss-, Ofen- und Baukeramik, Glas, Schlacke, Eisen, Buntmetall.
Anthropologisches Material: menschliche Streuknochen, unbearbeitet.
Faunistisches Material: Tierknochen, unbearbeitet.
Probenentnahmen: Mörtelproben, verkohltes Material für C14-Datierung.
Datierung: archäologisch, Mittelalter; Neuzeit. - C14. Probe Unterer Graben: ETH-64493, 382 ± 21 BP (1446-1624 AD, 95.4%, 2 sigma).
KA SG, Th. Stehrenberger.
St. Gallen SG, nördliche Altstadt
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        Détail de la chronique
Commune 
                                St. Gallen
                        Canton 
                                SG
                        Lieu-dit 
                                nördliche Altstadt
                        Coordonnées 
                                E 2746089,  N 1254732
                        Altitude 
                                668 m
                        Numéro de site cantonal 
                                 -- 
                        Numéro d'intervention cantonal 
                                 -- 
                        Nouveau site 
                                Non
                        Prélèvements 
                                bois/charbon de bois, échantillons de sédiments géoarchéologiques
                        Analyses 
                                ¹⁴C
                        Date de la découverte 
                                 -- 
                        Surface (m²) 
                                --
                        Date de début 
                                07 avril 2015
                        Date de fin 
                                05 août 2015
                        Méthode de datation 
                                ¹⁴C, archéologique
                        Année de publication 
                                2016
                        Époques 
                                Moyen Âge, Époque moderne, Époque contemporaine
                        Type de site 
                                habitat (ville), funéraire (cimetière)
                        Type d'intervention 
                                 -- 
                        Mobilier archéologique 
                                céramique (récipient), métal, verre (récipient)
                        Os 
                                ossement d'animaux isolés
                        Matériel botanique 
                                bois/charbon de bois
                        
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