LK 1032, 707 200/279 040. Höhe 405 m.
Datum der Grabung: November 1999 bis April 2000.
Bibliographie zur Fundstelle: JbSGUF 83, 2000, 235-237.
Geplante Grabung.
Größe ca. 750 m²
Vicus.
Die Arbeiten konzentrierten sich auf das bereits 1999 im Grundriss freigelegte Steingebäude (Gebäude 1; Abb. 17), dessen Erbauung dendrochronologisch ans Ende des 1. Jh. datiert werden konnte. Ein diagonal im Gebäude verlaufender Entwässerungskanal muss nach 170 n. Chr. eingebaut worden sein. Das Ende der Benutzung des Gebäudes fällt ins späte 3. Jh. n. Chr. Die Umgebung des Baus wurde zumindest teilweise erforscht. Gesichert ist ein Weg im Norden, der in einer gedeckten Portikus verlief und gegen den See von einer Stützmauer getragen wurde. Es ist zudem bekannt, dass das ganze Areal ursprünglich mit Holzgebäuden überbaut war, doch sind bis jetzt keine Grundrisse rekonstruiert, und die Steinbauten haben starke Störungen verursacht. Besonders interessant waren die in der Grabung zahlreich vorhandenen Bautrümmer des 1875 freigelegten Badegebäudes, die sich auch in sekundärer Verwendung im Steingebäude 1 fanden (Tubuli mit Wandputz usw.). An besonderen Befunden sind einerseits eine Bestattung eines in eine Wolldecke eingehüllten Säuglings in einem aus Schindeln gefertigten Holzsärglein, andererseits der Fund eines aufrecht vergrabenen Tonbechers mit einem Deckel zu erwähnen, der nur eine sehr kleine Eisenfibel enthielt. Gegen Schluss der Grabung konnten wir noch den Schnitt um rund 75 m nach Süden verlängern. Dabei schnitten wir insgesamt drei Steinbauten und zahlreiche Holzkonstruktionen (darunter viele Kanäle) an. Beim südlichsten, Bau 4, handelt es sich um ein kleines Rechteckgebäude, das ursprünglich einen Mörtelboden aufwies und seinen Eingang vielleicht im Osten hatte Der langrechteckige Bau 3 wies eine Holzpfählung im Fundament auf und dürfte sich deshalb datieren lassen. Die Ost-West-Orientierung dieser beiden Gebäude war schon auf den Luftaufnahmen deutlich sichtbar. Eher überraschend war schließlich der Fund von Gebäude 2, von dem wir wohl die Ostwand angeschnitten haben und das vielleicht Nord-Süd ausgerichtet ist. Alle Steinbauten sind nur noch im Fundament, an wenigen Stellen ein paar Lagen im Aufgehenden, erhalten. Moderne Störungen fehlen weitgehend, doch liegen die Mauerkronen dicht unter der Grasnarbe. Im gut beobachteten Schnitt kam kein sicherer Straßenverlauf zutage - eine deutliche Kiespackung war nur zwischen den Gebäuden 3 und 4 festzustellen, doch bleiben verschiedene Unsicherheiten über deren Zuordnung bestehen. Selbst wenn die Auswertung der Funde und Befunde noch länger dauern wird, so steht doch fest, dass die Parzelle 446 dicht mit römischen Bauten besetzt ist und dass die Erhaltungsbedingungen sehr gut sind. Sporadisch auftauchende Funde der Stein- und Bronzezeit zeigen, dass auch mit früheren Siedlungen auf dieser Terrasse über dem Rhein gerechnet werden muss. Die außerordentlich schwierigen Wasserverhältnisse und die mächtigen Schichtabfolgen bedingen bei zukünftigen Grabungen ein entschiedenes Vorgehen in der Fläche. Die teilweise oder ganz freigelegten Grundrisse könnten darauf hinweisen, dass wir uns mit dieser Grabung bereits am westlichen „Dorf“rand von Tasgetium befinden. Die Orientierung der Gebäude Richtung Osten lässt an eine mögliche Haupterschließung aus dieser Richtung denken. Weitere Untersuchungen würden wir deshalb eher im Osten der Parzelle ansetzen. Die stratigraphischen Informationen und die ersten dendrochronologischen Resultate zeigen, dass die römischen Holzbauten im ganzen untersuchten Areal auf Parzelle 446 in der ersten Hälfte des 1. Jh. n. Chr. einsetzen. Steinbauten (und auch Ziegeldächer) wurden wahrscheinlich erst gegen das Ende des 1. Jh. erbaut.
Archäologische Kleinfunde: Münzen, Keramik, Glas, Lavez, Eisen, Holzobjekte usw.
Probenentnahme: Botanisches Material; Textilreste; Dendroproben (BfA Zürich, K. Wyprächtiger).
Anthropologisches Material: um die Geburt verstorbener Säugling (Neonatus), großer Teil des Skelettes, Hautreste (E. Langenegger und A. Rast-Eicher).
Faunistisches Material: Tierknochen (sehr große Mengen).
Datierung: archäologisch/dendrochronologisch. Frühes 1. bis letztes Viertel 3. Jh. n. Chr.
Amt für Archäologie TG.
Eschenz TG, Untereschenz, PZ 446
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Détail de la chronique
Commune
Eschenz
Canton
TG
Lieu-dit
Untereschenz, PZ 446
Coordonnées
E 2707200, N 1279040
Altitude
405 m
Numéro de site cantonal
--
Numéro d'intervention cantonal
--
Nouveau site
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Prélèvements
bois/charbon de bois, restes botaniques, autres
Analyses
dendrochronologie
Institution
--
Date de la découverte
--
Surface (m2)
750 m2
Date de début
01 novembre 1999
Date de fin
30 avril 2000
Méthode de datation
dendrochronologique, archéologique
Auteur.e
--
Année de publication
2001
Époques
Empire romain
Type de site
habitat
Type d'intervention
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Mobilier archéologique
métal (monnaies/médailles), céramique, verre, pierre, métal, matériel organique (objet en bois)
Os
squelettes humains, ossement d'animaux isolés
Matériel botanique
bois/charbon de bois, autres
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