LK 1069, 642 330/260 400. Höhe 375 m.
Datum der Grabung: 19.6.-12.7.2002.
Ungeplante Notgrabung (Neubau Einfamilienhaus). Größe der Grabung ca. 500 m².
Bibliographie zur Fundstelle: JbSGUF 82, 1999, 310f. Siedlung.
In unmittelbarer Nachbarschaft zur 1998 untersuchten Fundstelle Gipf-Oberfrick, Allmentweg (GO.98.1) wurde im Sommer 2002 ein Einfamilienhaus erstellt. Die KA AG wurde erst kurz vor Baubeginn auf die geplanten Arbeiten aufmerksam und musste unter entsprechendem Zeitdruck die Bauparzelle untersuchen. Zudem führte die überraschende Großgrabung in Hunzenschwil-Ziegelacker (Hzw.002.1, s. unter Römische Zeit) zu einem vorzeitigen Abbruch der Untersuchungen.
Die Grabungsfläche von ca. 23 × 22 m befindet sich 15 m westlich der 1998 untersuchten Fläche. Unmittelbar unter einem frühneuzeitlichen Pflughorizont und ca. 35 cm unter der aktuellen Grasnarbe befand sich ein Humushorizont, welcher Hitze- steine und verpflügte spätbronzezeitliche Keramik enthielt. Wie bereits in der Nachbarparzelle, zeichneten sich in dieser Schicht und insbesondere im darunter liegenden anstehenden Kalkschotter erneut verschieden große Pfostengruben ab. Die kleineren Pfostenstellungen von üblicherweise ca. 20 cm Durchmesser sind über den Vergleich mit den Befunden vom Allmentweg und dem wenigen Fundmaterial abermals in die Spätbronzezeit zu datieren. Die größeren, mit zwischen 60 und 100 cm Durchmesser deutlich mächtigeren Pfostengruben entsprechen den frühmittelalterlichen Pfostengruben vom Allmentweg. Sie sind mit stark humosem Material verfüllt, teilweise finden sich darin Hitzesteine als Keilsteine. In den meisten ist das rechteckige Pfostennegativ von ca. 20 × 30 cm deutlich erkennbar. Vereinzelte römische Ziegelfragmente in der Verfüllung deuten ebenfalls auf eine frühmittelalterliche Datierung. Insgesamt wurden 25 große Pfostengruben festgestellt, die in Reihen angeordnet waren und drei Seiten des Grundrisses eines zweiten mehrschiffigen, in Bauweise und Größe mit jenem von 1998 praktisch identischen Baus bilden (Abb. 40).
Es handelt sich um ein Ost-West ausgerichtetes Gebäude von 14 m Breite, seine Länge ließ sich nicht feststellen. Der große Innenraum ist 8 m breit, die Seitenschiffe je 3 m. Eine Feuerstelle wurde in der freigelegten Fläche nicht beobachtet. Ebenso fehlen Spuren von Vorgängerbauten.
Die Beziehung der beiden Gebäude von 1998 und 2002 zueinander ist vorerst noch nicht abgeklärt. Die gleiche Orientierung und Ausrichtung der beiden Häuser weist möglicherweise auf Gleichzeitigkeit hin.
Das recht spärliche Fundmaterial umfasst spätbronzezeitliche Keramik, römische Ziegelfragmente, mehrere Fragmente römischer Gefäßkeramik, wenig frühmittelalterliche Keramik und Hitzesteine. Aus den Pflughorizonten stammen wenig frühneuzeitliche Keramik (15./16. Jh.) sowie einige Eisenschlacken gleichen Alters.
Datierung: archäologisch. Spätbronzezeit; frühmittelalterlich (7.-9. Jh.)
KA AG, A. Schaer und D. Wälchli.
Gipf-Oberfrick AG, Kornbergweg
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Détail de la chronique
Commune
Gipf-Oberfrick
Canton
AG
Lieu-dit
Kornbergweg
Coordonnées
E 2642330, N 1260400
Altitude
375 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
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Analyses
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Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
500 m2
Date de début
19 juin 2002
Date de fin
12 juillet 2002
Méthode de datation
archéologique
Auteur.e
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Année de publication
2003
Époques
Moyen Âge, Âge du Bronze
Type de site
habitat
Type d'intervention
fouille (fouille de sauvetage/préventive)
Mobilier archéologique
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Os
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Matériel botanique
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