LK1047, 611 143/267 249. Höhe ca. 268 m. Datum der Grabung: Beginn im März 1995 (Abschluss voraussichtlich Sommer 1996). Bibliographie zur Fundstelle: R. d'Aujourd'hui und Ch. Bing, Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde 88, 1988, bes. 282-289; R. d'Aujourd'hui, Unsere Kunstdenkmäler 41, 1990,169-180. Geplante Notgrabung (Umbau/Restaurierung, in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege). Grösse der Grabung ca. 180 m². Siedlung.
Im Garten der ehemaligen Staatsanwaltschaft am Rande der Basler Innerstadt konnten umfangreiche Ausgrabungen und im Hausinnern Untersuchungen an den historischen Brandmauern vorgenommen werden, welche Aufschlüsse über die frühstädtische mittelalterliche Bebauung und die Entwicklung der hier verlaufenden Stadtbefestigungen erbrachten. Stadtmauern: Eine ältere, unter Bischof Burkhard von Fenis im ausgehenden 11. Jh. erbaute Stadtmauer (Abb. 29,A) wurde im Laufe der 1. Hälfte des 13. Jh. von der sog. Inneren Stadtmauer abgelöst (Abb. 29,B), die bloss knappe 4.5 m vor die ältere Mauer gestellt worden ist. Beide Mauern gaben interessante Aufschlüsse zur Bauweise (Etappen und Baulose). Die Tiefe der zugehörigen Stadtgräben (Abb. 29,E) lag bei 3.5 m (Burkhardsche) bzw. 5 m (Innere Stadtmauer). Befestigungstürme: Beiden Stadtmauern war im Mittelalter je ein Wehrturm vorgelagert. Das Äussere der einen Seitenmauer des älteren, in der Brandmauer des benachbarten Gebäudes konservierten Turms (Abb. 29,C) konnte bis zur originalen Oberkante im 4. (Dach-)Geschoss untersucht werden (Höhe: 16.0 m). Neu war der Nachweis zweier Bauphasen: der ältere untere Teil dürfte wohl nicht lange nach dem Bau der Burkhardschen Stadtmauer errichtet worden sein. Beim Bau der Inneren Stadtmauer wurde der Turm teilweise abgebrochen und entsprechend der grösseren Höhe und Stärke der Stadtmauer neu und wohl bedeutend höher errichtet. Wohl erst um 1300 (oder etwas später) wurde weiter östlich an die Innere Stadtmauer ein halbrunder Schalenturm gebaut. Sein noch über 5 m hoher, vielfach umgebauter und geflickter Turmschaft kam unter dem Ostflügel des Hauses zum Vorschein. Siedlungsspuren hinter der Stadtmauer: Das gesamte Gartenareal war wegen nachfolgender Aktivitäten (Beseitigung alter Kulturschichten und anschliessend Anschüttung von Humus) bis auf den natürlichen Kies hinunter gestört. Im Innern des nur teilweise unterkellerten Gebäudes haben sich hingegen noch Siedlungsspuren des 13. Jh. erhalten. Bemerkenswert sind Reste von einfachen Feuerstellen und Hinweise auf metallverarbeitendes Gewerbe, wie z. B. kleinste, grün oxydierte Metallpartikel im Boden. Geologische Untersuchungen und die Analyse des Fundamentmauerwerks lassen den Schluss zu, dass das Gelände im Bereich der Ausgrabung im Laufe der Neuzeit abgesenkt worden ist. Die ersten Hinweise auf Steinbauten - gefunden wurden Fundamentmauern und ein gemauerter Latrinenschacht - reichen nicht vor das 13. Jh. zurück.
Anthropologisches Material: menschliche Skelettreste aus dem umgelagerten, zwischen den beiden Stadtmauern deponierten Grabenaushub (Skelett eines neugeborenen, zur Zeit des Stadtmauerbaus verscharrten Kindes und vereinzelte, aus unbekanntem Anlass abgelagerte Menschenknochen). Faunistisches Material: wenig umfangreich, insbesondere aus dem Bereich der Stadtgrabensohle. Probenentnahmen: systematische petrographische Bestimmung des beim Stadtmauerbau verwendeten Steinmaterials (mit Probenentnahme, Bestimmung durch Ph. Renzel, Basel). Datierung: archäologisch. Wenige Streufunde römischer Zeitstellung; 11.-13. Jh. n. Chr. ABBS, Ch.Ph. Matt.
Basel BS, Leonhardsgraben 49/Heuberg 32
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                    Abb. 29. Basel BS, Leonhardsgraben 47-49. Situationsplan M 1:500 und isometrische Rekonstruktionsskizze der nachgewiesenen Wehrbauten. A Burkhardsche Stadtmauer; B Innere Stadtmauer; C älterer, rechteckiger Wehrturm; D jüngerer, halbrunder Schalenturm; E Stadtgraben; F Gegenmauer. Helles Raster: modern überbaut; dunkles Raster: Stadtgraben; Mauerzüge schwarz: gefunden, grau: ergänzt. co internazionale lombardo e piemontese. All'esterno ad occidente viene impiantata una nuova area cimiteriale per bambini e neonati.
                        Détail de la chronique
Commune 
                                Basel
                        Canton 
                                BS
                        Lieu-dit 
                                Leonhardsgraben 49/Heuberg 32
                        Coordonnées 
                                E 2611143,  N 1267249
                        Altitude 
                                268 m
                        Numéro de site cantonal 
                                 -- 
                        Numéro d'intervention cantonal 
                                 -- 
                        Nouveau site 
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                        Prélèvements 
                                échantillons de sédiments géoarchéologiques
                        Analyses 
                                 -- 
                        Date de la découverte 
                                 -- 
                        Surface (m²) 
                                180 m2
                        Date de début 
                                01 mars 1995
                        Date de fin 
                                30 septembre 1996
                        Méthode de datation 
                                archéologique
                        Année de publication 
                                1996
                        Époques 
                                Moyen Âge, Époque romaine
                        Type de site 
                                habitat
                        Type d'intervention 
                                fouille (fouille de sauvetage/préventive)
                        Mobilier archéologique 
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                        Os 
                                squelettes humains, ossements humains isolés, autres
                        Matériel botanique 
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