LK 1131, 681 674/224 484. Höhe 423.5 m.
Datum der Untersuchung: Juli 1994-Juli 1995 zahlreich kleinere Abschnitte; weitere Untersuchungen 1996.
Neue Fundstelle.
Bibliographie: V. Luthiger, Zuger Kalender 88, 1943, 36-49, bes. 38f. (s.v. Haus Assek.-Nr. 187. 188); allg. zur Stadtentwicklung Rüdiger Rothkegel, Tugium 8, 1992, 111-135
Wohnhaus. Vorgänger (MA) Gewerbebau.
Geplante Bauuntersuchung bzw. Notgrabung (Renovierung) Grösse der Grabung bislang ca. 25 m².

Aufgrund grösserer Brandschäden waren umfassende Renovierungsarbeiten am Objekt geplant. Vorgängige Untersuchungen durch die KA ZG erbrachten als älteste, dendrochronologisch datierbare Bebauung einen Bohlenständerbau, der um 1508 errichtet worden ist; dies fügt sich gut in die allgemeine Stadtentwicklung ein, da die dritte Zuger Stadtmauer wenige Jahre später vollendet war.
Bereits für diesen Bau wurden aber offenbar bestehende, teils mit Brandspuren versehene Mauerteile weiter- bzw. wiederverwendet. Zwar lassen sich anhand der erhaltenen aufgehenden Substanz keine genauen Gebäulichkeiten beschreiben, verschiedene Aufschlüsse lieferten aber die (begrenzt möglichen) Ausgrabungen innerhalb des heutigen Doppelhauses.
Gruben, Planierungen, Laufhorizonte und Balkennegative weisen auf eine wohl in leichterer Holz- bzw. Fachwerkweise errichtete Bebauung in Form kleinerer Hütten. Nicht zuletzt das stellenweise massierte Vorkommen von Schlacken, die zur genauen Analyse M. Senn vorgelegt werden, weist auf anzunehmende Werkhütten zur Metallbearbeitung hin.
Die wenigen datierbaren Kleinfunde beinhalten u.a. einfach umgeschlagene Topfränder, die noch im 13. Jh. hergestellt worden sein können. Insgesamt scheinen sich hier Reste eines älteren Handwerkerquartiers erhalten zu haben, das unweit vor dem Nordosttor (Zytturm) der Altstadt, also ausserhalb des Stadtgebietes vor Beginn des 16. Jh., an der historisch gewachsenen Strasse nach Zürich plaziert war.

Datierung: Dendrochronologie und archäologisch. Mittelalter/Neuzeit.
Proben/Bestimmungen: Holz. Schlacke.
KA ZG, R. Rothkegel.