LK 1126, 2597280/1227440. Höhe 482 m.
Datum der Grabung: 3.-19.11.2015
Bibliografie zur Fundstelle: ADSO 12, 2007, 63; JbAS 95, 2012, 190f.; ADSO 17, 2012, 11-40.
Ungeplante Baubegleitung (Wohnbauprojekt). Grösse der Untersuchung 170 m².
Ländliche Siedlung.
Bei einer Notgrabung im Sommer 2011 wurden erstmals konkrete Hinweise zur römischen Siedlung auf dem Kastelsfeld erfasst, das seit dem 19. Jh. als Fundstelle bekannt ist. Dabei wurden unter anderem die Fundamente eines römischen Gebäudes freigelegt, das zwischen dem späten 1. und dem 3. Jh. n.Chr. in Gebrauch gewesen war. Im Rahmen der Baubegleitung im November 2015 wurde die weiter südöstlich liegende Parzelle archäologisch untersucht. Dabei wurde eine 4.3 m lange, Ost-West verlaufende Mauer aufgedeckt, die noch maximal acht Steinlagen hoch erhalten war. Sie war als Querriegel in eine natürliche, wannenförmige Geländesenke hin eingebaut und wurde am östlichen und westlichen Rand der Senke durch zwei L-förmige Mauerköpfe abgeschlossen. In ihrem unteren Teil befanden sich im Abstand von 1 m zwei 0.2 auf 0.3 m bzw. 0.25 auf 0.3 m große Durchlässe (Abb. 20). Nördlich der Mauer fanden sich drei Balkengräben, die ihr entlang, respektive im rechten Winkel zu ihr entlang der östlichen bzw. westlichen Geländekante verliefen. In der Südost- und der Südwest-Ecke trafen die Balkengräben an einem Holzpfosten zusammen. Der Südöstliche steckte noch über 1 m tief im Boden. Die gute Holzerhaltung ist mit dem feuchten sandigen Untergrund zu erklären. Dies scheint bereits in der Antike der Fall gewesen zu sein: Unter der Mauer fand sich ein Vorfundament aus Holzpfählen, die in den Boden gerammt worden waren, um die Stabilität des Bauwerks zu verbessern. Das Ganze bildete innerhalb der Geländesenke eine Art Sperre, die wohl in Zusammenhang mit Wasser stand. Darauf deutet auch die Verwendung von wasserundurchlässigem Terrazzomörtel beim Mauerbau hin. Die für die gesamte Fundstelle charakteristischen Kalksinterausfällungen in fast allen Erdschichten sind Hinweise, dass in der Nähe Quellen entsprungen waren. So ist es denkbar, dass die Mauer die Frontseite eines Beckens bildete, in dem Quellwasser gesammelt wurde. Dessen Abfluss wäre über die beiden Durchlässe reguliert worden. Archäologische Funde: Römische Keramik, Eisen- und Buntmetallartefakte. Probenentnahmen: Holzproben.
Datierung: archäologisch. 1./2. Jh. n. Chr.
KA SO, S. Mayer.
Grenchen SO, Jurastrasse
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Détail de la chronique
Commune
Grenchen
Canton
SO
Lieu-dit
Jurastrasse
Coordonnées
E 2597280, N 1227440
Altitude
482 m
Numéro de site cantonal
--
Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
bois/charbon de bois
Analyses
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Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
170 m2
Date de début
03 novembre 2015
Date de fin
19 novembre 2015
Méthode de datation
archéologique
Auteur.e
--
Année de publication
2016
Époques
Empire romain
Type de site
habitat
Type d'intervention
Autre
Mobilier archéologique
céramique, métal
Os
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Matériel botanique
bois/charbon de bois
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