LK 1128, 620 440/226 335. Höhe 485 m.
Datum der Grabung: April/Mai 1990.
Bibliographie zur Fundstelle: Fundberichte JberBHM 1920, 11f.; JbBHM 21, 1941, 62; 32/33, 1952/53, 157.
Ungeplante Notgrabung (Sanierung der Kirchhofmauer). Grösse der Grabung ca. 50 m².
Siedlung.

Aus früheren Untersuchungen sind unter der Ostwand des Kirchenchores ein Mosaikboden sowie an zwei Stellen östlich und nördlich der Kirche Mauerzüge bekannt, die zu einem bedeutenden römischen Gutshof gehören. Die in Zusammenhang mit der Kirchhofmauersanierung durchgeführten Dokumentationsarbeiten von 1990 erbrachten folgende ergänzende Befunde: - Auf dem sterilen Silt lag eine lehmige Schwemmschicht mit römischen Funden und darauf zwei schwarze Brandschuttschichten mit starker Beimengung von Tubuli und Terrazzomörtel-Brocken, die auf einen Hypokaust hinweisen. Diese drei Schichten lassen sich einer ersten Bauphase des Gutshofes zuweisen. Vermutlich gehört auch der Mauerwinkel im Ostteil der untersuchten Fläche, der nur noch in einer Lage Rollierung erhalten war, in diese älteste Besiedlungsphase. - In einer zweiten Bauphase der Villa wurden in die unterliegenden Schuttschichten zwei von Süden nach Norden verlaufende Mauern und zwei Abwasserkanäle mit gleicher Entwässerungsrichtung eingetieft. - Im Ostteil der untersuchten Fläche konnte ein mittelalterliches oder neuzeitliches Mauergeviert ausgegraben werden, das die östlichste römische Grundmauer durchschlägt. - Teilweise direkt auf den Abbruchkronen der römischen Mauern wurde die Kiespackung der alten Finstergasse beobachtet, die bis zum Bau der Friedhofserweiterung 1853 in Betrieb war. Die jetzt sanierungsbedürftige Mauer wurde damals als Nordbegrenzung des Friedhofs neu errichtet und die Finstergasse nach Norden verlegt.

Datierung: archäologisch. Römisch und jünger.
A D B, P. J. Suter.