LK 1147, 2603 530/1 207 740. Höhe 516 m.
Datum der Bestandesaufnahme: 11.1.-29.1.2021.
Neue Fundstelle. Siedlung.
Im Winter 2021 führte die Tauchequipe des Archäologischen Dienstes des Kantons Bern zum ersten Mal eine archäologische Prospektion im Moossee durch. Hinweisen lokaler Fischer folgend stiessen die Einsatztaucher am Nordufer, knapp 150 m nordwestlich der bekannten Seeufersiedlung Moosseedorf-Moossee Ost, auf Pfähle und zahlreiche prähistorische Oberflächenfunde. Die Siedlungsreste liegen mehrheitlich auf einem Ost-West verlaufenden Geländesporn, der in 3-4 m Wassertiefe (etwa 515-516 m ü. M.) etwa 50 m ab dem Ufer seewärts verläuft. Vor allem entlang der nördlichen Böschung des Geländerückens finden sich Pfähle bis in eine Wassertiefe von 8 m. Die sichtbare Ausdehnung beläuft sich auf über 1000 m², dürfte unter den Sedimenten jedoch ein weit grösseres Areal umfassen.
Viele Pfähle zeichnen sich durch eine teils beeindruckende Mächtigkeit - sogar Spältlinge weisen Durchmesser von bis 30 cm auf - sowie eine ausgesprochene Beständigkeit aus. Unter den Konstruktionshölzern stechen vor allem mehrere Pfahlschuhe heraus, in denen teilweise noch Pfahlreste stecken (Abb. 8). Alle dendrochronologisch datierten Hölzer weisen Schlagjahre im 27. Jh. v. Chr. (zwischen 2669 und 2687 v. Chr.) auf, stammen also aus der Schnurkeramik. Schon bei den ersten Tauchgängen in der neolithischen Fundstelle zeigten sich oberflächlich an zahlreichen Stellen Kulturschichtreste. Das Bild einer ausgesprochen guten Erhaltung der archäologischen Reste manifestierte sich auch in den Bohrkernen, die grösstenteils Kulturschichten von beachtlicher Mächtigkeit enthielten. Das Schichtmaterial weist einen sehr hohen organischen Anteil auf und ist mit den typischen Kulturzeigern durchsetzt. Das ausgezeichnet erhaltene Fundmaterial umfasst das übliche neolithische Spektrum. Herauszustreichen ist eine Anhäufung von Webgewichten sowie ein Erntemesser aus Holz, das Stücken vom Bielersee ähnelt. Das geborgene Keramikspektrum weist typologische Elemente der Schnurkeramik auf und scheint gut zu den Dendrodaten zu passen. Weitere Schlüsse erlaubt das kleine Ensemble vorläufig allerdings nicht.
Archäologische Funde: Steinartefakte, Keramik, Holzartefakte.
Faunistisches Material: Knochen.
Probenentnahmen: Holz (Dendrochronologie), Kulturschichtreste aus Bohrkernen.
Datierung: archäologisch; dendrochronologisch. Neolithikum, Dendrodaten um 2669 und 2686/7 v. Chr.
A D B, L. Schärer.
Urtenen-Schönbübl BE, Seematt
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Détail de la chronique
Commune
Urtenen-Schönbühl
Canton
BE
Lieu-dit
Seematt
Coordonnées
E 2603530, N 1207740
Altitude
516 m
Numéro de site cantonal
--
Numéro d'intervention cantonal
--
Nouveau site
Oui
Prélèvements
bois/charbon de bois
Analyses
dendrochronologie
Institution
--
Date de la découverte
--
Surface (m2)
1000 m2
Date de début
11 janvier 2021
Date de fin
29 janvier 2021
Méthode de datation
dendrochronologique, archéologique
Auteur.e
--
Année de publication
2022
Époques
Néolithique
Type de site
habitat
Type d'intervention
--
Mobilier archéologique
pierre (outil), céramique, matériel organique
Os
ossement d'animaux isolés
Matériel botanique
bois/charbon de bois
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