LK 1068, 621 280/265 180. Höhe 275 m.
Datum der Grabung: 13.3.-24.8.2001.
Alte Fundstelle. Grabungen KA 1973/74.01, KA 1973/74.09.
Geplante Notgrabung (Neubau eines Doppelhauses). Grösse der Grabung ca. 365 m².
Siedlung.

Die Grabung liegt unweit der Einmündung der Hauptachse der römischen Unterstadt, der Höllochstrasse, in die Überlandstrasse, die römische Rätiastrasse. Diese führt über die Fielenriedstrasse direkt ins Zentrum der Oberstadt, jene verbindet die Römerstadt über die Insel Gwerth mit dem rechtsrheinischen Gebiet.
Freigelegt wurden die hinteren Bereiche zweier Streifenparzellen an der Höllochstrasse bzw. der Randbebauung von der Rätiastrasse her. Dieser Ausschnitt zeigt den üblichen Aufbau der NW-Unterstadt-Areale von Augusta Raurica: Eine Abfolge von Räumen und im Hinterhofbereich nahe der Arealmitte ein Sodbrunnen und verschiedenartige Gruben. In einer Latrinengrube fanden sich Speisereste.
Die Strukturen waren teilweise bis in den Fundamentbereich hinunter gestört. Ein Abbruchhorizont bedeckte die Fläche lokal war noch eine einzelne Lage des aufgehenden Mauerwerks erhalten. Über diesem Abbruchhorizont lag eine Schicht mit zahlreichen Münzen, darunter Prägungen des 4. Jh. Die humose Schicht mit den Münzen wurde von einer direkt unter dem Gartenhumus liegenden Einschwemmschicht überdeckt.

An Kleinfunden seien eine Vielzahl an Münzen, einige Fibeln und eine feine Goldkette erwähnt, die aus der Verfüllung der Latrinengrube stammt. Von kulturgeschichtlicher Bedeutung ist ein bronzener Fingerring mit der Darstellung des siebenarmigen Leuchters, der Menora, und weiteren jüdischen Symbolen (Abb. 18).
Faunistisches Material: unbearbeitet.
Probeentnahmen: archäobotanische und archäobiologische Makroresten, unbearbeitet.
Datierung: archäologisch. 2.-4. Jh. n. Chr.
Ausgrabungen Kaiseraugst, U. Müller.