LK 1091, 2683 600/1 247 420. Höhe 416 m. Datum der Untersuchung: Oktober - November 2020. Bibliographie zur Fundstelle: Abegg, R. et al. (2007) Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich. Neue Ausgabe. Die Stadt Zürich III. II, Altstadt rechts der Limmat - Profanbauten, 345-347. Bern. Bauuntersuchung. Mittelalterlicher Wohnturm.
Der "Grimmenturm" gehört zu den eindrücklichsten Monumenten des mittelalterlichen Zürich. Der 23 m hohe Wohnturm aus dem 13. Jh. bildete zusammen mit den Nachbarhäusern einen herrschaftlichen, um einen Hof gruppierten Gebäudekomplex. Als Besitzer werden im Jahr 1324 Mitglieder der Ratsherrenfamilie Bilgeri fassbar. 1350 gehen Turm und das angebaute Wohnhaus "Langer Keller" (Rindermarkt 26) an eine Beginengemeinschaft. Legator war Johann Bilgeri, genannt "Grimm". Nach der Reformation wurde der Turm, seit 1417 im Besitz der Stadt, zum Ende 2019 wurde der schadhafte Dachreiter mit der Glocke entfernt. Für die Ersatzkonstruktion erstellt man 2020 bis auf Firsthöhe ein Baugerüst, das auch die Fassaden wieder zugänglich machte. An den Eckquadern aus Sandstein wurden dabei massive Schäden in Form von Abplatzungen sichtbar, die provisorische restauratorische Sicherungsmaßnahmen erforderten. Gleichzeitig ergab sich die Gelegenheit zur Aktualisierung der bauarchäologischen Dokumentation. Der Turm wurde in einem Zug als sechsgeschossiger Baukörper errichtet. Zum exakten Behauen der Bossenquader an den Gebäudeecken gehören stirnseitig ein 25-30 mm breiter Randschlag sowie markante Bossen mit Vorstand von 7-13 cm. Dem Läufer-Binder-Verband wurde beidseits jeweils ein weiterer Läuferstein angefügt. Das erste Obergeschoss, in dem sich ein offener Kamin befand, wurde durch zwei Rundbogenportale erschlossen. Originale Fensteröffnungen sind in den unteren Geschossen mehrheitlich in Form von Lichtschlitzen überliefert. Weiter oben wurden spitzbogenförmige Biforen mit breiten, von der Fensterbank abgesetzten Fasen eingebaut (Abb. 84). Die Bifore im 5. Obergeschoss gehört zu einer Fensternische mit Sitzbänken. An den zugehörigen Hausteinen finden sich innen und außen zwei Typen von Steinmetzzeichen, die sich gleich am Gründungsbau der Predigerkirche der Zeit um 1230 belegen lassen. Dies impliziert eine entsprechende Bauzeit des "Grimmenturmes", der bisher nicht vor die 2. Hälfte des 13. Jh. datiert wurde. Zum bauzeitlichen Bestand gehören dürften zwei großformatige Maueröffnungen mit Aufzugsfunktion sowie das Dachgesims mit der markanten Hohlkehle. Dem für 1716 überlieferten Einbau einer Studierstube lassen sich die gekehlten Pfostenfenster im 5. Obergeschoss der Nordfassade zuweisen. Der gründliche Umbau von 1873 macht sich außen am deutlichsten durch die Fenster an der Süd- und Nordfassade bemerkbar. Seit November 2020 läutet die Glocke über dem "Grimmenturm" wieder den Mittag am Neumarkt ein.
Datierung: Bauarchäologisch. Mittelalter. Amt für Städtebau der Stadt Zürich, Archäologie, A. Motschi; F. Wyss, Atelier Berti, Kohler & Wyss.
Zürich ZH, Spiegelgasse 31, Grimmenturm
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Détail de la chronique
Commune
Zürich
Canton
ZH
Lieu-dit
Spiegelgasse 31, Grimmenturm
Coordonnées
E 2683600, N 1247420
Altitude
416 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
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Analyses
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Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
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Date de début
01 octobre 2020
Date de fin
30 novembre 2020
Méthode de datation
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Auteur.e
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Année de publication
2021
Époques
Moyen Âge
Type de site
habitat (bâtiment d'habitation)
Type d'intervention
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Mobilier archéologique
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Os
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Matériel botanique
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