LK 1031, 689 800/283 600. Höhe 400 m.
Datum der Grabung/Fundmeldung: April-November 1995.
Neue Fundstelle.
Geplante Notgrabung (Werkleitungssanierung).
Grösse der Grabung ca. 300 m².
Siedlung.

Die Arbeiten im Abschnitt Kirchhofplatz-Stadthausgasse wurden auf einer Länge von 160 m begleitet. Ganz vereinzelt fanden sich Besiedlungsspuren, welche noch in den Randbereich der Stadtanlage des 12. Jh. gehören. Interessant ist eine Grube am Westende des Kanalisationsgrabens, die Schmiedeschlacken und sehr viele Hornzapfen mit Schnittspuren als Belege handwerklicher Tätigkeit lieferte. Überdeckt werden diese ältesten Befunde durch die kiesigen Straßenkoffer der Stadthausgasse, der ehemaligen Brudergasse, welche mit der Anlage des 1253 erstmals erwähnten Barfüsserklosters im 13. Jh. entstanden ist. In den untersten Lagen konnten Lederreste von Schuhen, aber auch Lederabschnitte und auffallend viele Hornzapfen unter den Tierknochen geborgen werden, ein weiterer Hinweis auf die hier ansässigen Handwerker. Es zeigte sich, dass die nördlichen Häuser der unteren Stadthausgasse auf der ehemaligen Südmauer des Barfüsserklosters stehen. Nachgewiesen ist schließlich die gegen 50 m lange Südmauer des Kirchenschiffes, das wohl nach dem Stadtbrand von 1372 neu errichtet und, wie die unterschiedlichen Mauercharakteristiken belegen, später nach Westen erweitert wurde.

Archäologische Kleinfunde: Keramik, Ziegel, Leder, Schlacken.
Faunistisches Material: unbearbeitet.
Datierung: archäologisch.
KA SH.