LK 1236, ca. 763470-500/170000-010. Höhe ca. 880 m.
Datum der Grabung: 19. August-22. September 1987.
Bibliographie zur Fundstelle: JbSGU 14, 1922, 90; 19, 1927, 104 f.; 28, 1936, 74f.
Notgrabung. Grabungsfläche ca. 70-75 m².
Siedlung.

Die kleine Flächengrabung wurde durch die geplante Friedhoferweiterung auf dem Kirchhügel notwendig. Unter zahlreichen neuzeitlichen Bestattungen fand sich eine dunkle, durch die Gräber stark gestörte Kulturschicht von 40-50 cm Stärke. In dieser Schicht wurden Reste eines z.T. recht dicken Kalkmörtelbodens, mindestens zwei Herdstellen, zahlreiche Pfostenlöcher und Gruben und Reste einer Mauer festgestellt. Ein mit Steinen ausgekleideter Abwasserkanal könnte auch jünger als die Kulturschicht sein.
Funde und Befunde sprechen für eine spätrömisch-frühmittelalterliche Siedlung, die durchaus der schon früher postulierten Kastellanlage entsprechen könnte.
Unter dem Kalkmörtelboden lag eine ältere Kulturschicht mit vereinzelten urgeschichtlichen (bronzezeitlichen?) Keramikfragmenten.

Archäologische Kleinfunde: 3 Bronzemünzen (davon eine 2. Jh., eine wohl 4.Jh.), eine durchbrochene Bronzefibel, ein Bronzestilus, eine D-förmige Bronzeschnalle. Kammfragment und Nähnadel aus Bein. Diverse Glasfragmente und bearbeitete Steinobjekte, zahlreiche Eisenobjekte (Messer, Meissel/Bohrer usw.). Mehrere Lavezfragmente (u.a. horizontal kannelierter und getreppter Lavez). Mehrere Argonnensigillaten (darunter ein rädchenverziertes Fragment) und etwas grünlich/bräunlich glasierte Ware.
Anthropologisches Material: neuzeitliche Gräber.
Faunistisches Material: zahlreich.
Probenentnahmen: Erdproben, Holzkohleproben, grössere Mengen an verkohlten Vegetabilien (Getreide, Erbsen usw.).
Datierung: archäologisch. Spätrömisch-frühmittelalterlich, 4./5. Jh. und evtl. später.
AD GR, J. Rageth.