LK 1054, 740 310/274 990. Höhe 393 m.
Datum der Sondierung: 8.4. und 22.-30.10.2008; Aufarbeitung Anfang 2009.
Bibliografie zur Fundstelle: J.R. Rahn, Architektur- und Kunstdenkmäler des Cantons Thurgau, 180-185. Frauenfeld 1899; H. Müller/H. Litscher, Güttingen Thurgau, Geschichten, Dokumente und Bilder vergangener Zeiten, 26-28. Güttingen 1999.
Sondierung.
Siedlung.

Der Mäuseturm ist eine Untiefe im Bodensee vor der Gemeinde Güttingen. Auf Luftbildern erkennt man darauf Pfahlstellungen in Form eines Quadrates. Aufgrund historischer Quellen wurde die Situation als mittelalterlicher Turm angesprochen, ähnlich jener im Hafen Arbon und der Fundstelle „Heidenländle“ in Rorschach. In Zusammenarbeit mit der Hafen City Universität Hamburg erstellten Mitarbeiter des Amts für Archäologie mittels eines Fächerscans ein 3D-Modell der Untiefe und einen Höhenkurvenplan mit einer Äquidistanz von 10 cm, auf denen auch die aus dem Seegrund ragenden Pfähle zu erkennen sind. Der Befund wurde Ende 2008 unter Wasser verifiziert, zusätzlich wurden Holzproben für die Jahrringdatierung entnommen. Zwei davon datieren um die Mitte des 12. Jh. n. Chr., drei weitere beprobte Bauhölzer wurden aber bereits um 1073 v. Chr. gefällt. Eine Besiedlung der Untiefe bereits in prähistorischer Zeit bestätigen wenige während der Unterwasserprospektion geborgene Scherben. Die Untersuchung der Fundstelle wird fortgesetzt.

Archäologische Funde: Keramik (Bronzezeit?).
Probenentnahme: Holz zur Dendrochronologie und Holzanatomie.
Datierung: archäologisch. Bronzezeit; Mittelalter. - Dendrochronologisch. 1073 v. Chr.; nach 1149 n. Chr.
Amt für Archäologie TG.