LK 1032, 2707 275/1 279 020. Höhe 400 m.
Datum der Grabung: 1.-4.11.2022, 6.12.2022-13.1.2023, 22.2.2023.
Bibliographie zur Fundstelle: Benguerel, S. et al. (2014) Tasgetium III. Römische Baubefunde, Archäologie im Thurgau 19. Frauenfeld (mit älterer Literatur).
Grabung. Grösse der Grabung 19 m². Siedlung.
Im Rahmen des Umbaus eines historischen Gebäudes ist ein Abtiefen des Erdgeschosses um etwa 1 m geplant. Ein Raum wurde vorgängig bis auf die vorgesehene Tiefe archäologisch untersucht. 0.5-0.7 m unter dem bestehenden Bodenniveau konnte in stark organischem Sediment eine Holzkonstruktion mit einem kantig zugerichteten Eichenbalken gefasst werden. Darunter und eng daneben fanden sich Rundhölzer, die vermutlich zur Schiftung des Balkens dienten. Auf - vereinzelt unter - dem Balken lagen etwa in Ost-West-Richtung mehrere, einseitig abgeblattete Halbhölzer mit der runden Seite nach oben.
Balken und Rundhölzer ergaben Fälldaten zwischen Herbst 20 n. Chr. und Frühjahr 21 n. Chr., die Halbhölzer wurden ein Jahr später im Herbst 21 n. Chr./Frühjahr 22 n. Chr. gefällt. Wahrscheinlich handelt es sich um eine verkippte Wand. Mehrere Pfähle im Westen dieser Konstruktion (nach 13 n. Chr., 25/26 n. Chr.) sowie ein weiterer, davon 0.8 m Nord-Süd verlaufender Balken (19 ± 10 n. Chr.) lassen eine Parzellengrenze vermuten. Dieser Bau fügt sich in die bekannte Siedlungsstruktur ein. Nahe der Konstruktion legte man einen möglichen Gehhorizont frei, der durch jüngere Eingriffe stark gestört war.
Darunter folgten organische Schichten mit römischen Funden, die ältere bauliche Massnahmen bezeugen. Im Bereich der Parzellengrenze wurde ein Flechtkorb aus Haselzweigen im Block geborgen. Ausserdem fanden sich zwei Pfahlspitzen mit Durchmessern von 0.2-0.3 m und Dendrodaten von 64/65 n. Chr. sowie nach 60 n. Chr. Zugehörige Schichthorizonte liessen sich nicht identifizieren. Die obersten Hölzer fanden sich direkt unter dem Kiesbelag des Erdgeschosses. So waren die Befunde durch zahlreiche, meist neuzeitliche Gruben und Gräben gestört. In einer Grube fand sich allerdings ein nach 175 n. Chr. datiertes Holz.
Die jüngeren römischen Befunde waren wohl beim Bau des Gebäudes und späteren Bodeneingriffen abgetragen worden. Das bestehende Gebäude wurde gemäss bauarchäologischer Untersuchung um 1685 errichtet. Die Binnengliederung aus dem ausgehenden 17. Jh. hat sich grösstenteils erhalten, die Fassaden und der Dachstock erneuerte man um die Mitte des 20. Jh.
Der als Installationsfläche vorgesehene Aussenbereich wurde vorgängig mit drei Schnitten sondiert. Unter einem Mischhorizont mit wenigen römischen Funden und mehrheitlich neuzeitlichem Material fand sich im westlichsten Schnitt eine quadratische Holzkiste in einer mit Ton abgedichteten Grube. Eines der mittels Nut verbundenen Bretter der Kiste ergab ein Fälldatum von 1826/27 n. Chr.
Der Boden um die Konstruktion war mit einer Bollensteinstickung befestigt. In den anderen Schnitten wurden neuzeitliche Schuttschichten freigelegt, die z. T. über 1 m unter die heutige Oberkante reichten. Auf historischen Karten aus dem 18./19. Jh. ist ein Gebäude mit angrenzenden Gärten eingetragen, das gegen Ende des 19. Jh. abgebrochen worden war und sich auf jüngeren Plänen nicht mehr findet. Bei der Holzkiste dürfte es sich um ein Wasserbecken o. ä. eines Gartens gehandelt haben.
Archäologische Funde: römische und neuzeitliche Gefässkeramik, Baukeramik, Metallobjekte.
Faunistisches Material: Tierknochen, entomologische Reste.
Probenentnahmen: Sedimentproben, Holzproben, Bohrkerne zur Dendrodatierung.
Datierung: (bau)archäologisch; naturwissenschaftlich; dendrochronologisch. Römische Zeit, 1.-3. Jh. v. Chr., nach 13 n. Chr., 20/21 n. Chr., 21/22 n. Chr., 25/26 n. Chr., 29 ± 10 n. Chr., nach 60 n. Chr., 64/65 n. Chr., nach 82 n. Chr., nach 124 n. Chr., 175 n. Chr.; Neuzeit, nach 1675 n. Chr., nach 1678 n. Chr., nach 1679 n. Chr., nach 1680 n. Chr., nach 1681 n. Chr., 1682/83 n. Chr., 1684/85 n. Chr., 1826/27 n. Chr.
Amt für Archäologie TG.
Eschenz TG, Rheinweg 5
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Détail de la chronique
Commune
Eschenz
Canton
TG
Lieu-dit
Rheinweg 5
Coordonnées
E 2707275, N 1279020
Altitude
400 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
bois/charbon de bois, échantillons de sédiments géoarchéologiques
Analyses
dendrochronologie
Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
19 m2
Date de début
01 novembre 2022
Date de fin
22 février 2023
Méthode de datation
dendrochronologique, archéologique
Auteur.e
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Année de publication
2024
Époques
Empire romain, Époque moderne, Époque contemporaine
Type de site
habitat
Type d'intervention
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Mobilier archéologique
céramique (récipient), céramique (élément architectural (prélevé)), métal
Os
ossement d'animaux isolés
Matériel botanique
bois/charbon de bois
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