LK 1070, 2661 507/1 265 435. Höhe 362 m Datum der Grabung: 6. und 13.3.2023.
Neue Fundstelle. Ungeplante Notbergung Grösse der Grabung ca. 2 m².
Spätbronzezeitliches Urnengrab. Im Profil einer fertig ausgehobenen Baugrube entdeckte Daniel Huber einen alten Oberboden und ein vom Bagger randlich angeschnittenes, grosses Keramikgefäss (Abb. 18). Dieses wurde umgehend freigelegt und geborgen. Das Gefäss erwies sich als spätbronzezeitliche Zylinderhalsurne. Sie war von der Oberfläche eines schwach fundführenden, rund 0.3 m mächtigen Kolluviums aus eingegraben worden. Dieses Kolluvium überdeckte einen alten Oberboden, der sich vor der Spätbronzezeit gebildet haben muss. In diesen alten Oberboden war ein Pfostenloch eingetieft, das von einer älteren Besiedlung des Geländes zeugt.
Die Keramik war durch den Erddruck und die Erschütterungen durch Baumaschinen stark zerscherbt. Daher wurde das gesamte Grab als Block geborgen und im Labor freigelegt. Dabei kamen im Innern der Urne nicht weniger als neun kleine Beigabengefässe zutage: (1) ein kleines, mit Kerben verziertes Zylinderhalsgefäss, (2) eine Kalottenschale mit Omphalosboden und mehrfach durchlochter sowie ritzverzierter Wandung, (3) eine konische Tasse mit randständigem Bandhenkel, ein Schrägrandbecher mit umlaufender Vierfachrille unter dem Rand, eine konische Schale mit zickzack-verziertem Schrägrand und aussen umlaufender Fünffachrille, darin ein ca. 1.2 cm langes und 0.3 cm dickes, rundstabiges Bronzefragment, eine unverzierte konische Schale mit Schrägrand, eine konische Tasse mit randständigem Henkel, eine Schale mit umlaufenden Rillen, geritzten Zickzacklinien sowie zuletzt eine Tasse mit Schrägrand und randständigem Bandhenkel.
Die Gefässe waren auf dem Leichenbrand deponiert, der auf dem Boden der grossen Zylinderhalsurne lag. Das Ensemble datiert in die jüngere Urnenfelderzeit (HaB1). Spätbronzezeitliche Gräber sind im Aargau recht selten. Daher bedeutet selbst ein einzelnes Grab eine willkommene Ergänzung des Fundbestands.
Archäologische Funde: Keramik, Bronze, Leichenbrand.
Probenentnahmen: Sedimentproben, separiert nach Gefässen.
Datierung: archäologisch. Spätbronzezeit (HaB1), undatierte ältere Siedlungsbefunde.
KAAG, B. Höpfer, Th. Kablau und Ch. Maise.
Würenlingen AG, Römerstrasse 17
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Détail de la chronique
Commune
Würenlingen
Canton
AG
Lieu-dit
Römerstrasse 17
Coordonnées
E 2661507, N 1265435
Altitude
362 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
Oui
Prélèvements
échantillons de sédiments géoarchéologiques
Analyses
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Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
2 m2
Date de début
06 mars 2023
Date de fin
13 mars 2023
Méthode de datation
archéologique
Auteur.e
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Année de publication
2024
Époques
Âge du Bronze
Type de site
funéraire (tombe)
Type d'intervention
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Mobilier archéologique
céramique, métal, matériel organique
Os
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Matériel botanique
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