LK 1070, 672 180/261 873. Höhe 458 m.
Datum der Grabung: 8.7.2011.
Neue Fundstelle.
Bibliografie zur Fundstelle: Archäologie im Kanton Zürich_02 (in Vorbereitung)
Fundbergung.
Grösse der Grabung ca. 20 m².
Grab.

Der Fundmeldung durch Daniel Schellenberg-Ferri, Schleinikon, verdankt die Kantonsarchäologie Zürich die Bergung eines früheisenzeitlichen Brandgrabs weitab der bislang bekannten archäologischen Fundstellen. Der Befund kam beim Aushub für die Erweiterung eines Einfamilienhauses unter einem rund 2.2 m mächtigen Kolluvium zum Vorschein, das frühestens in römischer Zeit entstanden ist.
Die Grabgrube scheint nur wenig in den eisenzeitlichen Oberboden eingetieft worden zu sein, was die Vermutung plausibel macht, ein kleiner Hügel sei darüber angeschüttet gewesen; ein direkter Nachweis dafür existiert allerdings nicht. Auch vom übrigen Grabbau haben sich keine klaren Strukturen erhalten. Die Verteilung der ausschließlich keramischen Beigaben und die Streuung von Holzkohlepartikeln deuten eine rechteckige, in Ost-West orientierte Grube von ca. 0.7-1.1 m Breite und 1.5 m Länge an.
Der von Asche und verkohltem Material sauber getrennte Leichenbrand fand sich ausschließlich in einer Kragenrandschüssel, die mit einer umgekehrt aufgelegten Schale abgedeckt worden war. Als Besonderheit der Urne ist das Fehlen des Bodens zu nennen. Die anthropologische Untersuchung ergab, dass es sich um die Überreste eines vier- bis sechsjährigen Kindes und einer erwachsenen Person von ca. 30 Jahren handelt. Ob eine eigentliche Doppelbestattung vorliegt oder der «verunreinigte» Leichenbrand von einer kollektiv benutzten Kremationsstelle, lässt sich nicht entscheiden. Eher unwahrscheinlich ist die Einzelbestattung eines Kindes.
Das Ensemble der Keramikbeigaben besteht aus einem Kegelhalsgefäß, einem rundbodigen Schälchen, einer rot-braun bemalten Kragenrandschüssel, einem Kragenrandtöpfchen, einem grobkeramischen Topf sowie einer Schale mit gerundeter Wandung und breit ausgelegtem Rand. Letztere ist für die Feindatierung entscheidend. Nach Gestalt und Randdekor handelt es sich um die Imitation eines Gefäβtyps, der auf der Schwäbischen Alb beschränkt während der Stufe HaC2 in Erscheinung trat (Abb. 17).

Archäologische Funde: Keramik.
Probenentnahmen: Holzkohle; Leichenbrand.
Datierung: archäologisch. HaC2.
KA ZH, A. Huber