LK 1032, 2706720 / 1279840. Höhe 404 m.
Datum der Grabung: 16.1.-31.1.2019, weitere tageweise Einsätze bis und mit September 2019.
Bibliografie zur Fundstelle: R. Frauenfelder, Die Kunstdenkmäler des Kantons Schaffhausen. Band II, Der Bezirk Stein am Rhein = Die Kunstdenkmäler der Schweiz 39, 32.35. Basel 1958; K. Bänteli/ E. Eugster/A. Heege, Hohenklingen ob Stein am Rhein. Schaffhauser Archäologie 8.1, 62. Schaffhausen 2010; JbAS 102, 2019, 231.
Ungeplante Notgrabung (Bodenabsenkung). Grösse der Grabung ca. 12 m².
Baubegleitende Bauuntersuchung.
Siedlung.
Die Sanierung des Hauses Zur Oberen Sonne erstreckte sich über das ganze Jahr 2019 und ist bis dato nicht abgeschlossen. Die 2018 erarbeitete Baugeschichte konnte durch die neuen Untersuchungen korrigiert und ergänzt werden. Die anfänglich nicht vorgesehene Bodenabsenkung im gassenseitigen Bereich führte zu einer kleinflächigen Grabung.
Vor 1370 wurde im hinteren Parzellenteil ein ebenerdiges, zweigeschossiges Steinhaus errichtet. Es verfügte in der südlichen Haushälfte in der West- und Ostfassade über je einen Tordurchgang, so dass beidseitig des Hauses mit einer Zufahrt oder Freifläche gerechnet werden muss. Gassenseitig stand im Hochmittelalter ein Holzgebäude mit Lehmboden und Kachelofen (Abb. 61). Die Beziehung der beiden Häuser untereinander zu diesem Zeitpunkt ist unbekannt.
Um 1370 wurden das Steinhaus unterkellert und der Innenausbau des Erdgeschosses neu gestaltet. Die Deckenbalken im Keller wurden 1319 d geschlagen und sind hier sekundär verwendet. Die bestehenden Tore wurden zugesetzt, dafür entstanden mittig in den Fassaden neue Durchgänge. Sie waren durch einen Korridor direkt miteinander verbunden. Im Norden und Süden entstand je ein Raum, abgetrennt durch Fachwerkwände mit Rutenausfachung. Im nördlichen Raum hatten sich ein Mörtelestrich über einer Kiesrollierung und Reste einer Rotfassung an den Wänden erhalten.
Zwei Ständer mit den Negativen von geschweiften Kopf- und Fussbändern und Doppelnut belegen eine gassenseitige Bohlenstube im 15. Jh.
1685/86d wurden Vorder- und Hinterhaus unter einem Dach zusammengezogen und im Zuge dessen die Binnenerschliessung und die Befensterung des Hinterhauses neu gelöst. Es entstand ein 9 m breites und fast 20 m tiefes Gebäude.
Um 1800 stellte man im 1. Obergeschoss neue Binnenwände aus Fachwerk ein. Ihnen ist gemeinsam, dass sie nicht die volle Raumhöhe erreichen und deshalb mit Hohlziegeln darüber aufgemauert wurden. Die Vermutung liegt nahe, dass es sich bei den Fachwerkwänden um komplett übernommene Wandscheiben von einem anderen Gebäude handelt.
Archäologische Funde: Ofenkeramik, Gefässkeramik, Glas.
Faunistisches Material: Tierknochen, unbearbeitet.
Probenentnahmen: Mörtelproben.
Datierung: archäologisch. Mittelalter, 13./14. Jh.; Umgestaltung EG 1360d (ohne Waldkante); Bohlenstube gassenseitig typologisch 15. Jh.; Zusammenfassung von Vorder- und Hinterhaus unter einem Dach 1685/86d; Neue Binnenwände 1. OG um 1800.
KA SH, M. Bertschi.
Stein am Rhein SH, Brodlaubegass 15/Obere Sonne
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Détail de la chronique
Commune
Stein am Rhein
Canton
SH
Lieu-dit
Brodlaubegass 15/Obere Sonne
Coordonnées
E 2706720, N 1279840
Altitude
404 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
échantillons de sédiments géoarchéologiques
Analyses
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Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
12 m2
Date de début
16 janvier 2019
Date de fin
30 septembre 2019
Méthode de datation
stratigraphique/typologique, archéologique
Auteur.e
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Année de publication
2020
Époques
Moyen Âge, Époque moderne, Époque contemporaine
Type de site
habitat
Type d'intervention
fouille (fouille de sauvetage/préventive)
Mobilier archéologique
céramique (récipient), verre
Os
ossement d'animaux isolés
Matériel botanique
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