LK 1048, um 630 670/267 510. Höhe 310 m.
Datum der Grabung: 11.4.-2.8.2001.
Geplante Notgrabung (Hausbau).
Grösse der Grabung ca. 420 m².
Wohngebäude.

Nach dem Abbruch eines rund 400 Jahre alten Gebäudes an der Brunngasse in Möhlin entdeckte H.R. Schaffner, Mitglied der Fricktalisch-Badischen Vereinigung für Heimatkunde, die Spuren eines Vorgängerbaus aus dem Mittelalter. Die Kantonsarchäologie führte vor Beginn der Aushubarbeiten für einen unterkellerten Neubau eine Ausgrabung durch. Bei der Grabung wurde der Grundriss eines mehrschiffigen Wohngebäudes von ca. 12 m Länge freigelegt. Es besass Bodenbeläge aus gestampftem Lehm, die bis zu 30 cm mächtig waren. Die mit Lehm verstrichenen Wände ruhten auf Schwellbalken, die sich anhand von Abdrücken im Lehm und von einfachen Steinunterlagen abzeichneten. Eine direkt den Lehmestrichen aufliegende Brandschicht belegt, dass das Gebäude einem verheerenden Brand zum Opfer fiel.

Es wurden ausschliesslich Wohnräume festgestellt. Es ist anzunehmen, dass zugehörige Stallungen und Speicher in separaten Gebäuden untergebracht waren. Einen aufschlussreichen Hinweis auf die Wohnkultur gibt ein Kachelofen, dessen Trümmer in einer Gebäudeecke zum Vorschein kamen. Er bestand aus einer aus Lehm und Steinen zusammengefügten Kuppel, in die Becherkacheln eingebaut waren. Der Fund zeigt, dass im 13. Jh. auch in einer ländlichen Siedlung die Behaglichkeit des geschlossenen Ofenkörpers geschätzt wurde.

Unter der Geschirrkeramik ist ein im Brandschutt nahezu vollständig erhaltenes Kännchen mit Röhrenausguss hervorzuheben, ferner eine beschriftete, sog. Ave-Maria-Schnalle aus Bronze. Ältere Pfostenstellungen und einzelne Fundstücke weisen auf Vorgängerbauten aus dem Früh- und Hochmittelalter hin.

Datierung: archäologisch. 7.-13. Jh.
KA AG, A. Motschi.