LK 1127, 605 670/229 300.
Höhe 450 m.
Datum der Grabung: 25.4.-12.8.1994.
Bibliographie zur Fundstelle: Spycher, Hp., Archäologie des Kantons Solothurn 2, 1981, 21-37; Spycher, Hp., AS 4, 1981, 6274; 16, 1993, 159f.; JbSGUF 77, 1994, 201.
Geplante Notgrabung (Überbauung).
Grösse der Grabung ca. 1000 m².
Gutshof.

Der gegen Ende 1993 gefundene römische Keller, im Südwestteil des Hauptgebäudes gelegen, wurde im Berichtsjahr ausgegraben. Die Mauern sind z.T. 2 m hoch erhalten, der Verputz weist noch Reste des Fugenstrichs auf. In den Längsmauern sind in regelmässigen Abständen Hohlziegel eingemauert. Sie dienten vielleicht dazu, im Keller ein gleichmässig feuchtes Klima zu garantieren. In einer späteren Phase wurde der Keller durch eine Quermauer unterteilt. Hinweise für eine genaue Datierung des Kellers dürfen aus der fundreichen Benützungsschicht erwartet werden.
Rund 20 m südlich des Hauptgebäudes wurde ein zweites Gebäude des Gutshofes ausgegraben. Dieses Nebengebäude war in einer späteren Phase durch eine Mauer, die in ihrem Südteil einen schmalen, aber gut fundamentierten Durchgang aufwies, mit dem Hauptgebäude verbunden. Ursprünglich bestand das Nebengebäude aus zwei, später aus drei Räumen, die alle mit einem Mörtelgussboden ausgestattet waren. Aus einer noch späteren Phase stammte ein kleiner Anbau ganz im Norden.
Rund um das Nebengebäude konnte der Gehhorizont des Gutshofes gefasst werden. Speziell hervorzuheben sind ein Mörtelmischplatz östlich und eine Kalkgrube nördlich des Nebengebäudes.
Etwa 10 m westlich der Verbindungsmauer zum Hauptgebäude kam ein weiteres kleines Gebäude zum Vorschein, dessen einschalige Mauern in den Boden eingetieft waren.

Faunistisches Material: Bearbeitung geplant.
Probenentnahmen: Erdproben aus dem Keller (botanische Makroreste und Fischknochen).
Datierung: archäologisch. Mitte 1. bis Ende 3. Jh.
KA SO, P. Harb