LK 611445/267444. Höhe 269.50-270.00 m. Datum der Grabung: 2.7.2007-28.4.2008.
Bibliografie zur Fundstelle: G. Helmig/U. Schön, 1998/28 Augustinergasse 19 (Augustinerhof). Jber. ABBS 1998, 63-66; C. Alder/A. Hagendorn/G. Lassau et al., Eine romanische Kirche unter der ehemaligen St.Johanneskapelle am Münsterplatz. Jber. ABBS 2002, 63-66; D. Bargetzi/H. Flück/U. Schön, Durch Strom ans Licht gebracht. Ergebnisse der Ausgrabungen vor dem Münsterplatz 20. Basler Stadtbuch 126, 2005 (2006), 215-219; Vorberichte erscheinen in den Jber. ABBS 2007 und 2008.
Geplante Notgrabung (Bauprojekt und Werkleitungsbau). Größe der Grabung ca. 1100 m². Siedlung. Gräber.
Im Jahr 2007 begann auf dem Münsterhügel ein mehrjähriges Bauprojekt, das die Sanierung der Leitungsbauten und die Erneuerung der Pflästerung umfasst und Ausgrabungen sowie baubegleitende Untersuchungen auslöste. Im Jahr 2007 wurden im Bereich der Augustinergasse die Leitungen und im Jahr 2008 die Pflästerung erneuert. Das Grabungsareal betrifft eine Zone, die seit spätkeltischer Zeit (ab ca. 80 v. Chr.) und bis heute im Siedlungsgebiet liegt. Über die Jahrhunderte lagerte sich durch die Siedlungstätigkeit ein mehr als 2 m mächtiges Paket außerordentlich gut erhaltener Kulturschichten ab. Nur ca. 20 cm unter dem heutigen Straßenniveau waren intakte archäologische Straten anzutreffen.
In spätkeltischer und in römischer Zeit verlief im Bereich der Augustinergasse eine die damalige Siedlung auf dem Münsterhügel erschließende Hauptstraße. Die spätkeltischen, römischen und mittelalterlichen Straßenkörper konnten auf der gesamten Länge der Augustinergasse dokumentiert werden. In spätkeltischer und römischer Zeit wurde die Straße je zweimal komplett erneuert. Der Straßenkörper aus Kies wurde jeweils mit Branntkalk gefestigt, so dass er eine betonähnliche Konsistenz erhielt. Know-how und Technologie dieser Art des Straßenbaus wurde bereits im frühen 1. Jh. v. Chr. aus dem Mittelmeerraum in unsere Region transferiert. Der Rand der zweiten spätkeltischen Straße wurde zudem mit Flechtwerk befestigt. In nachrömischer Zeit wurde die Fahrbahn nochmals erneuert und vielfach ausgebessert - allerdings in einer weniger qualitätvollen Bautechnik. Der solide römische Vorgänger diente hierbei als Unterbau der neuen Fahrbahn. Im 15. Jh. wurde die Kiesfahrbahn schließlich durch eine Pflästerung ersetzt, die den Boden versiegelte.
Entlang der keltischen und römischen Straße wurden Strukturen von zeitgleich angrenzenden Gebäuden nachgewiesen. Ein in den späten 70er-Jahren teilweise freigelegter Keller aus römischer Zeit (2. H. 3. Jh. n. Chr.) konnte durch weitere Strukturen ergänzt werden. Am Übergang der Augustinergasse zum Münsterplatz wurden drei Körpergräber dokumentiert, die den westlichen Straßenrand der spätkeltisch-römischen Straße stören. Die Bestattungen gehören zu einem Friedhof, der im 9./10. Jh. n. Chr. vor der 2002 entdeckten, romanischen St. Johannes-Kirche angelegt worden war. Er gehört vermutlich zu einem noch unbekannten Vorgängerbau.
Archäologische Funde: Baukeramik, Münzen, weitere Metallobjekte, Gefäßkeramik, Knochenartefakte. Anthropologisches Material: 3 Körperbestattungen. Probenentnahmen: botanische Makroreste, Sedimentproben. Datierung: archäologisch. Spätlatènezeit; Römische Zeit; Mittelalter; Neuzeit.
ABBS, A. Hagendorn und U. Schön.
Basel BS, Augustinergasse
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        Détail de la chronique
Commune 
                                Basel
                        Canton 
                                BS
                        Lieu-dit 
                                Augustinergasse
                        Coordonnées 
                                E 2611445,  N 1267444
                        Altitude 
                                270 m
                        Numéro de site cantonal 
                                 -- 
                        Numéro d'intervention cantonal 
                                 -- 
                        Nouveau site 
                                 -- 
                        Prélèvements 
                                restes botaniques, échantillons de sédiments géoarchéologiques
                        Analyses 
                                 -- 
                        Date de la découverte 
                                 -- 
                        Surface (m²) 
                                1100 m2
                        Date de début 
                                02 juillet 2007
                        Date de fin 
                                28 avril 2008
                        Méthode de datation 
                                archéologique
                        Année de publication 
                                2009
                        Époques 
                                Âge du Fer, Moyen Âge, Époque romaine
                        Type de site 
                                habitat, funéraire (groupe de tombes indéterminé), funéraire (tombe)
                        Type d'intervention 
                                fouille (fouille de sauvetage/préventive)
                        Mobilier archéologique 
                                céramique, métal (monnaies/médailles), matériel organique
                        Os 
                                squelettes humains
                        Matériel botanique 
                                autres
                        
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