LK 1088, 633 300/243 500. Höhe 415 m.
Datum der Grabung: 14.9.-16.11.2009.
Geplante Baubegleitung (Infrastrukturbauten).
Grösse der Grabung ca. 20 m².
Siedlung.
Im Herbst 2009 mussten in der Flur Chrüzmatt zwischen Olten und Wangen b. Olten aufgrund eines Renaturierungs- und Umparzellierungsprojektes ein Landwirtschaftsweg und ein Werkleitungsgraben von über 1,2 km Länge verschoben werden. Neu verlaufen beide entlang der Kante einer Geländeterrasse, die bereits seit den 1930er-Jahren als Steinzeitfundstelle bekannt ist. Die entdeckten Befunde streuen auf einer Länge von 200 m und sind alle in den anstehenden Kies eingetieft. Die Lesefunde lassen auf ein ca. 150 × 350 m grosses, besiedeltes Gebiet schliessen. Die seit den 1950er-Jahren zusammengetragenen Silices belaufen sich mittlerweile auf über 3200 Stück, in der Regel Absplisse, Abschläge und einige Kerne, aber sehr wenige retuschierte Geräte. Dies lässt sich mit der Nähe zu den beiden, in einem Umkreis von weniger als 1 km gelegenen Silexabbaugebieten Olten/Chalchofen und Born/Enge erklären, da hier offenbar Silex vor Ort bearbeitet wurde.
In diesem Zusammenhang steht wahrscheinlich eine mindestens 1,6 × 3 m grosse und 50 cm tiefe Grube, die mit über 6 kg Silices und über 1 kg relativ dünnwandiger Grobkeramik und wenig Feinkeramik verfüllt war. Das Fundmaterial ist zwar noch nicht analysiert, aber auch hier herrschen Splitter, Absplisse und Abschläge vor.
Eine Dickenbännlispitze und eine Pfeilspitze mit konkaver Basis datieren die Verfüllung ins späte 5. Jtsd. v. Chr. In einer Entfernung von knapp 50 m kam eine runde, mit Steinen eingefasste Feuerstelle mit einem Durchmesser von 50 cm zum Vorschein. Bei zwei weiteren, ungefähr 100 m von dieser Feuerstelle entfernten Gruben, von denen nur die Sohlen gefasst wurden, könnte es sich ebenfalls um Feuerstellen gehandelt haben. Die C14-Datierungen sind noch ausstehend; wahrscheinlich gehörten die Befunde zu mehreren, verschiedenen Zeiten zuzuweisenden Siedlungen. Darauf weist auch eine sehr gut erhaltene Lochaxt hin, die beim Absuchen der Humusdeponie in der Nähe der möglichen Feuerstellen gefunden wurde und die wahrscheinlich aus schnurkeramischer Zeit (2850-2500 v. Chr.) stammt (Abb. 4).
Neben den neolithischen Gruben schnitt der Werkleitungsgraben eine 1.8 × mind. 1 m grosse und 40 cm tiefe Grube an, die mit viel römischer Gefäßkeramik, Ziegeln, Nägeln und einigen Tierknochen verfüllt war. Sie liegt weitab der nächsten bekannten römischen Fundstelle auf der rechten Dünnernseite. Nach heutigem Wissenstand war zu römischer Zeit vor allem die linke Dünnernseite, der Jurasüdfuss, besiedelt und die Strasse zwischen Solothurn und Olten verlief wohl auf dieser Flussseite.
Probenentnahmen: C14.
Datierung: archäologisch; C14 (noch ausstehend). Neolithisch; Römische Zeit.
KA SO, A. Nold.
Wangen b. Olten SO, Chrüzmatt
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Détail de la chronique
Commune
Wangen bei Olten
Canton
SO
Lieu-dit
Chrüzmatt
Coordonnées
E 2633300, N 1243500
Altitude
415 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
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Analyses
14C
Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
20 m2
Date de début
14 septembre 2009
Date de fin
16 novembre 2009
Méthode de datation
14C
Auteur.e
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Année de publication
2010
Époques
Néolithique, Empire romain
Type de site
habitat
Type d'intervention
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Mobilier archéologique
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Os
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Matériel botanique
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