LK 1048, 626.810/266.230. Höhe 304 m.
Datum der Grabung: 28.5.2003.

Ungeplante Notbergung (Umgebungsarbeiten Einfamilienhaus). Grösse der Grabung 2 m².
Grab.

Am 27. Mai 2003 erhielt die Kantonsarchäologie von der Bauverwaltung Rheinfelden die Meldung, am Zeisigweg sei beim Bau eines Einfamilienhauses bzw. bei Umgebungsarbeiten ein menschliches Skelett zum Vorschein gekommen. Neben der Kantonsarchäologie wurden auch die Kantonspolizei und das Untersuchungsrichteramt Rheinfelden informiert.
Das gut erhaltene Skelett lag ca. 80 cm unter der heutigen Grasnarbe in gestreckter Rückenlage, die Hände auf dem Becken. Der Kopf und die Füsse fehlten, da sie beim Aushub durch den Bagger unbeabsichtigt zerstört bzw. entfernt worden waren.
Die Grabgrube war schwach als unwesentlich dunklere Verfärbung, die einige Holzkohlesflitterchen enthielt, erkennbar. Hinweise auf einen Sarg waren ausser drei stark korrodierten Nägeln keine zu beobachten. Es waren keine Grabbeigaben vorhanden.
Einzig grüne Patina am linken Unterarm des Skelettes weist auf ein vergangenes Kupfer- oder Bronzeobjekt hin. Einige schlecht erhaltene bronzene oder kupferne Gewandhäftchen stammen wahrscheinlich vom Totenhemd. Die Bestattung scheint unter geordneten Umständen erfolgt zu sein. Der Tote liegt anscheinend isoliert, aus der näheren Umgebung ist weder ein Friedhof noch eine Kirche oder Kapelle bekannt. Der Pilgerweg von Rheinfelden nach Olsberg verläuft jedoch ganz in der Nähe.
Die Datierung des Grabes ist mangels Funden schwierig. Der Bestattungsritus und die Gewandhäftchen weisen am ehesten auf eine Datierung des Skelettes ins Mittelalter oder die frühe Neuzeit hin. B. Kaufmann, Aesch, bestimmte das Skelett als das eines ca. 40-jährigen Mannes und datiert die Bestattung vor 1500 n. Chr.

Datierung: archäologisch; anthropologisch. Mittelalter/frühe Neuzeit.
K A A G, A. Schaer.