LK 1073, 2723 500/1 255 647. Höhe 562 m.
Datum der Fundmeldung: 31.3.2021.
Neue Fundstelle.
Zufallsfund ohne Ausgrabung anlässlich Kellerumbau.
Gräber.

Bei der Tieferlegung des nordwestlichen Kellerteils im bestehenden, rund 170 Jahre alten Haus stiess die Bauherrschaft am 24. und 25.3.2021 beim Handaushub auf Menschenknochen und sammelte diese sorgfältig ein. Die Meldung bei der Kantonspolizei hatte einen Polizeieinsatz zur Folge, unter späterem Beizug der KA SG. Der Finder berichtete von südwest-nordost ausgerichteten Beinknochen, die obere Skeletthälfte war durch die Hausaussenmauer zerstört. Der alte Terrainverlauf hat sich wohl nur auf der Nordseite des Hauses erhalten, auf der Westseite wurde die Jonschwiler Strasse massiv abgesenkt. Die Knochen lagen ca. 0.7-0.8 m unter der alten Oberfläche, was einer normalen Grabtiefe entspricht. Es handelt sich um mindestens zwei Individuen, die sich anhand von Körpergrösse und Sterbealter unterscheiden. Möglicherweise stammt der halbe Unterkiefer von einem dritten Individuum.
Von Individuum 1 sind die Knochen des Unterkörpers mehrheitlich erhalten, vom Oberkörper nur wenige Knochen der rechten Seite (Störung durch Hausmauer). Es handelt sich um ein männliches Individuum, das ca. 168.7 cm ± 3.7 cm gross war und mit ca. 23-27 Jahren starb. Ausgeprägte Muskelansatzstellen am Unterkörper weisen auf einen kräftigen Körperbau hin. Individuum 2 war nur mit wenigen Knochen vertreten, es starb mit 6-10 Jahren.
Die C14-Daten weisen die Reste in die zweite Hälfte des 7. und ins 8. Jh. Es ist von mehreren Gräbern bzw. einem frühmittelalterlichen Friedhof auszugehen.

Archäologische Funde: keine.
Anthropologisches Material: Knochen von mind. 2, ev. 3 Individuen. Bestimmung Maria Kolp.
Faunistisches Material: 1 Hühnerknochen.
Probenentnahmen: C14.
Datierung: C14. Mittelalter, zweite Hälfte 7. und 8. Jh. n. Chr. – C14. ETH-113776: 1273 ± 22 BP; ETH-113777: 1273 ± 22 BP; kalibriert (2 Sigma): 668-777 und 794-797 AD.
KA SG, M. P. Schindler.