LK 1213, 2723 251/1 179 701. Höhe 926 m.
Datum der Fundmeldung: 5.4.1972.
Alte Fundstelle. Grab.

Am 5.4.1972 entdeckten Kinder in einer Höhle Teile eines menschlichen Schädels, woraufhin die Kantonspolizei benachrichtigt wurde. Da es sich gemäß der Einschätzung eines hinzugezogenen Arztes um einen Kinderschädel handelte, der aufgrund seines Zustands «schon seit vielen Jahren dort gelegen haben müsse», wurden die Knochen dem Archäologischen Dienst Graubünden übergeben. Eine anschließende Begehung der Höhle erbrachte neben diversen (jüngeren) Tierknochen ein weiteres Fragment desselben menschlichen Schädels, wobei nicht festgestellt werden konnte, ob es sich noch in situ befand. 2019/20 wurde die Fundstelle im Rahmen der Aktualisierung des Fundstelleninventars des Kantons Graubünden neu evaluiert. Der Fundkontext und die ursprüngliche Lage sind nicht mehr eindeutig zu rekonstruieren. Offenbar stammt der Schädel aus dem hinteren Bereich der Höhle, wo diese einen abfallenden und sich zunehmend verengenden Felsgang von wenigen Metern Länge bildet. Eine anthropologische Untersuchung im Dezember 2019 durch Viera Trancik Petitpierre (IAG, Bottmingen) zeigte, dass es sich wohl um den sehr grazilen Hirnschädel einer 30- bis 50-jährigen Frau handelt. Perimortale Verletzungen wurden nicht festgestellt. Eine C14-Datierung im März 2020 am AMS-Labor der ETH Zürich erlaubt eine zeitliche Einordnung in die späte Frühbronzezeit bzw. die Übergangsphase zur Mittelbronzezeit.

Anthropologisches Material: unvollständiger Hirnschädel eines Individuums. Probenentnahme: C14. Datierung: Bronzezeit. - C14. ETH-104361, 3369 ± 24 BP, 1741-1544 BC, cal. 2 sigma. AD GR, R. Sele