LK 1054, 2726 729/1 270 091. Höhe 520 m.
Datum der Grabung: 6.8.-23.8.2021.
Bibliografie zur Fundstelle: Bitterli, Th. (2007) Burgenkarte der Schweiz-Ost. Wabern.
Sanierung, archäologische Untersuchung. Grösse der Grabung ca. 165 m².
Ruine.
Beim Burgstogg (Parz. 953) in Weinfelden wird die historisch überlieferte Neuenburg verortet. Die Anlage wird vermutlich von den Herren von Bussnang im Rahmen der Übernahme von Teilen der Herrschaft in Weinfelden im ausgehenden 13. oder frühen 14. Jh erbaut und während der Appenzellerkriege 1405 oder 1407 gemeinsam mit weiteren Burgen in der Umgebung zerstört. In jüngeren Quellen wird sie nur noch als Burgstall erwähnt.
Die Ruine befindet sich auf einem rund 1000 m² grossen Geländesporn, der im Osten durch einen über 15 m tiefen Halsgraben abgetrennt wird. Auf der Kuppe lassen Unebenheiten im Gelände Mauerverläufe und Gebäudestandorte vermuten. Sichtbar erhalten hat sich die südliche Umfassungsmauer, die über eine Länge von 40 m mit z. T. über 4 m hohem Mauerwerk fassbar ist. Dieses war stark überwachsen und der tatsächliche Erhaltungszustand daher nur schwer zu beurteilen. Wurzeln, Trampelpfade auf der Mauerkrone und die stellenweise fehlende Mauerschale im Südwesten setzten der Mauer stark zu. Entsprechend befanden sich am Fusse der Südmauer eine grosse Anzahl loser, ausgebrochener Steine. Eine Sanierung des Mauerwerks war daher bereits seit einigen Jahren vorgesehen. Ein Restaurierungsprojekt konnte ab 2018 mit der Stadt Weinfelden und der Bürgergemeinde - Besitzerin der Anlage - ausgearbeitet werden. Nach dem Ausforsten im Bereich der Südmauer Ende 2020 begann ein Team des Amts für Archäologie im April 2021 mit den für die Sanierung notwendigen Freilegungs- und Dokumentationsarbeiten (Abb. 78). Der Mauerfuss wurde beidseitig freigelegt, das Mauerwerk und die Umgebung von Wurzelstöcken befreit. Zu Beginn der eigentlichen Maurerarbeiten wurden Baumaschinen (Bagger, Mischmaschine) sowie über 40 Tonnen Baumaterial mittels Helikopter auf den Platz geflogen. Im Anschluss begannen die Sanierungsarbeiten an den Mauern.
Während der Bauferien im August wurden mehrere Sondierschnitte, insbesondere im Innenbereich der Anlage, angelegt, um die Erhaltung der historischen Substanz (Schichten, Mauerwerk) abzuklären. Insgesamt wurden acht 0.8-1 m breite und 2-3 m lange Sondierschnitte gemacht. In fünf davon liessen sich Mauern einer Innenbebauung fassen sowie dazugehörige Nutzungsschichten. Auffällig war eine in mehreren Schnitten beobachtete, stark holzkohlehaltige und etwa 10 cm mächtige Schicht, die als Brandhorizont interpretiert wird. Abgesehen von Baukeramik kam darin nur sehr wenig Fundmaterial zum Vorschein. Eine Verknüpfung dieser Brandschicht mit der historisch überlieferten Zerstörung der Burg lässt sich nicht eindeutig erstellen. Ebenso fehlen Zeugen eines kriegerischen Ereignisses.
Die Südmauer wurde dreimal - in ihrem Vorzustand, nach dem vollständigen Freilegen und nach erfolgter Sanierung - mit "Structure from Motion" als 3D-Modell dokumentiert. Zusätzlich wurde die Mauer während des Freilegens im Rahmen eines Kooperationsprojekts mit der Fachhochschule Ost mittels "hand heldLaserscanner" sowie mit einer stationären Trimble SX 10 Totalstation als 3D-Punktwolke aufgenommen.
Archäologische Funde: Nuppenglasfragment, Ofen- und Baukeramik.
Datierung: archäologisch, historisch. Mittelalter.
Amt für Archäologie TG.
Weinfelden TG, Burgstogg
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Détail de la chronique
Commune
Weinfelden
Canton
TG
Lieu-dit
Burgstogg
Coordonnées
E 2726729, N 1270091
Altitude
520 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
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Analyses
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Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
165 m2
Date de début
06 août 2021
Date de fin
23 août 2021
Méthode de datation
historique, archéologique
Auteur.e
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Année de publication
2022
Époques
Moyen Âge
Type de site
habitat (établissement isolé)
Type d'intervention
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Mobilier archéologique
verre, céramique (élément architectural (prélevé))
Os
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Matériel botanique
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