LK 1069, 649 021/258 728. Höhe 463 m.
Datum der Grabung: 7.-31.10.2014.
Bibliografie zur Fundstelle: JbSGUF 86, 2003, 250; JbAS 92, 2009, 318.
Geplante Notgrabung (Einfamilienhausbau).
Grösse der Grabung 135 m².
Siedlung.

Die Baumassnahmen tangierten die Nordostecke des 2001/02 (Zhn.002.1) und 2008 (Zhn.008.1) ausgegrabenen, zweiphasigen und mit drei aufeinanderfolgenden Darren ausgestatteten römischen Gebäudes im Stauftel (Fundstelle A-5). Die Baumassnahmen ermöglichten ergänzende Beobachtungen der archäologischen Situation im östlichen und nördlichen Aussenbereich des Hauses. Die jüngsten Schichtenanschlüsse an das Gebäude waren allerdings grösstenteils bei den vorausgehenden Ausgrabungen abgetragen worden. Der zuvor hier bestehende Werkplatz war auf einer leicht abfallenden Terrasse am nordwestlichen Hang des Chapfbüels angelegt worden. Die Terrasse dehnt sich unterhalb eines verlehmten Hangschuttkegels aus und liegt am Ausgang eines vom Zeinerbach gebildeten Seitentälchens. Nordöstlich des römischen Baus wurden erneut der auffällig gross dimensionierte Graben und zwei Besiedlungshorizonte unterschiedlicher Ausdehnung festgestellt. Deren älterer ist bei der eben beschriebenen Nutzung des Geländes als Werkplatz entstanden. Eine noch ältere, seitlich angeschnittene Grube unbekannter Funktion liegt am östlichen Rand des ersten römischen Nutzungshorizontes. Aus ihrer Verfüllung stammt der Rand einer eisenzeitlichen Schüssel. Die seitliche Störung der Grube kann durch die Terrassierung des leicht abfallenden Geländes entstanden sein. Zu dieser ersten Geländegestaltung gehörte ein über 1 m breiter und über 1 m tiefer Graben. Er verläuft zunächst hangparallel und wird dann in einem Bogen nach Westen, um den Werkplatz herum und weiter zum Seitentälchen geführt. Seine Funktion - Drainage für das reichliche Hangwasser oder gewerblicher Kanal - bleibt weiterhin unklar. Seine Sohle ist mit einer dünnen Grobsandschicht, vermischt mit kleinformatig gebrochenem Abbruchschutt, belegt. Die Verfüllung setzt sich überwiegend aus siltigem Ton mit wenig, ungleichmässig verteiltem, kleinformatigem Abbruchschutt zusammen, der im Laufe seiner Auflassung eingeschwemmt wurde. Zum steinernen Gebäude gehört der zweite, um 30 cm höher liegende Besiedlungshorizont, der in einem Umkreis von 15 m von der Nordost-Ecke des Hauses erfasst wurde. Der eben beschriebene, frühere Besiedlungshorizont wurde hier nur etwa 4 m weiter östlich nachgewiesen. Eine Reihe von Pfostenlöchern, deren Eintiefungshorizont unklar ist, kann zu der älteren römischen Phase gehören. Eine Gebäudestruktur lässt sich daraus nicht rekonstruieren. Eine weitere Pfostengrube gehört mit Sicherheit zur jüngeren römischen Besiedlungsphase.

Archäologische Funde: Keramik.
Datierung: archäologisch. Eisenzeit; 1.-2. Jh. n.Chr.
KA AG, L. Galioto.