LK 1069, 2641 328/1 264 599. Höhe 343 m.
Datum der Grabung: 3.3.-5.5.2022 (sporadisch).
Neue Fundstelle.
Bibliografie zur Fundstelle: Villiger, K. (2007) Vier Generationen Villinger auf der Mühle Eiken von 1795 bis 1905. Vom Jura zum Schwarzwald 81, 7-96.
Geplante Notausgrabung (Neubauprojekt). Grösse der Grabung ca. 150 m².
Siedlung.
Die Fundstelle liegt am Ausgang des Kellertales am Übergang zum historischen Dorfkern. Bereits in der ersten Besiedlungsphase wurde das stark ansteigende Gelände zu Siedlungszwecken terrassiert, wie der Befund eines 2 x 3 m grossen, ins 9./10. Jh. datierte Grubenhauses mit je vier Pfostenstellungen an der Längsseite und je einem Firstpfosten an der Stirnseite zeigt. Die Terrassierungen wurden im Laufe des Hoch- und Spätmittelalters für die Errichtung eines Ständerbaus erweitert, der auf gemörtelten Sockelmauern gründete. Dieser Bau fiel um 1500 einem Feuer zum Opfer, wie eine rund 30 cm starke Schicht aus verziegeltem Fachwerklehm und ein organischer Auflassungshorizont belegen.
Aus dem Brandschutt konnte neben Geschirrkeramik qualitätsvolle Reliefkachelfragmente mit Rankenwerk und Ritterdarstellung geborgen werden (Abb. 65). Fragmente von Walzenglas weisen ausserdem auf eine befensterte Stube hin. Die aufgrund von Schwemmlehmen gut erhaltenen spätmittelalterlichen Kultur- und Brandschichten dürften sich zusammen mit den angeschnittenen Befunden nach Norden fortsetzen.
Die aufwändige Terrassierung des Bauplatzes sowie seine abgesonderte, erhöhte Lage deuten auf eine Mühle – dem möglichen Vorgängerbau der aus dem 16./17. Jh. stammenden, im Jahr 2003 abgebrochenen Mühle – oder ein anderes Gebäude der dörflichen Oberschicht hin. Ein Zusammenhang des Brandes mit den Plünderungen der Eidgenossen während des Schwabenkrieges im Jahre 1499 bleibt zu diskutieren: Es liegen für die in unmittelbarer Nachbarschaft gelegenen Dörfer Frick, Oeschgen und Kaisten Belege für Dorfbrände im besagten Zeitraum vor.
Archäologische Funde: Keramik, Knochen, Glas, Eisen, Bronze/Buntmetall.
Datierung: archäologisch; typologisch. Mittelalter, 9./10. Jh., 15. Jh.
KAAG, D. Wälchli und R. Bucher.
Eiken AG, Müble
Consulter le PDF original
Détail de la chronique
Commune
Eiken
Canton
AG
Lieu-dit
Müble
Coordonnées
E 2641328, N 1264599
Altitude
343 m
Numéro de site cantonal
--
Numéro d'intervention cantonal
--
Nouveau site
Oui
Prélèvements
--
Analyses
--
Institution
--
Date de la découverte
--
Surface (m2)
150 m2
Date de début
03 mars 2022
Date de fin
05 mai 2022
Méthode de datation
stratigraphique/typologique, archéologique
Auteur.e
--
Année de publication
2023
Époques
Moyen Âge
Type de site
habitat
Type d'intervention
fouille
Mobilier archéologique
céramique, métal, verre
Os
--
Matériel botanique
--
×