LK 1195, 2753 559/1 189 198.
Höhe 582 m.
Datum der Bauuntersuchung: 9.-31.1.2023.
Neue Fundstelle.
Geplante Bauuntersuchung.
Grösse der Untersuchung 250 m².
Siedlung.
Der geplante Abbruch einer Häuserzeile mit sechs aneinander gebauten Wohnhäusern an der Via Baselga in Domat/Ems veranlasste den Archäologischen Dienst Graubünden bauarchäologische Untersuchungen durchzuführen. Aufgrund nachweislich älterer Bausubstanz fokussierten sich die Arbeiten auf die Häuser Nr. 14, Nr. 16 und Nr. 22 (Abb. 80). Die Häuserzeile liegt im Dorfkern von Domat/Ems, östlich der Kirche S. Mariä Himmelfahrt. Es handelte sich um gemauerte Wohnhäuser, deren Fassaden giebelseitig gegen die Strasse gerichtet waren. Der älteste und ursprünglich freistehende Gebäudeteil findet sich im Haus Nr. 16. Der rechteckige Bau (Innenfläche 5.5 × 5.2 m) wies ein Keller- und ein Erdgeschoss auf. Die Geschosslagen waren durch eine Balkendecke voneinander getrennt. Im Erdgeschoss war in der Westmauer ein bauzeitlicher, rundbogiger Zugang vorhanden. Hinweise zur ehemaligen Dachkonstruktion fehlen. Das nur partiell regelmäßige Mauerwerk dürfte ins Spätmittelalter oder die frühe Neuzeit datieren. Brandspuren am Mauerwerk belegen ein Schadensfeuer. Nach dem Brand, mutmaßlich im 16./17. Jh. wurde das Haus Nr. 16 sukzessive umgestaltet und erweitert. Das Kellergeschoss wurde unterteilt und überwölbt, im Erdgeschoss ein Mörtelboden eingebracht. Im Osten erhielt das Kellergeschoss fassadenseitig einen neuen Treppenabgang. Im Jahr 1800 (Splintgrenzdatierung) oder kurz danach wurde das Haus Nr. 16 um ein Geschoss aufgestockt und mit einem Pfettendach eingedeckt. Gleichzeitig dürfte das Gebäude nach Osten erweitert worden sein. Kurz zuvor, im Zeitraum 1756-1768 (1755 Kernholzdatierung) wurde südlich von Haus Nr. 16 das Haus Nr. 14 errichtet. Dieses wies ebenfalls ein gemauertes Keller- und Erdgeschoss auf (Innenfläche 3.7 × 3.9 m). Das Kellergeschoss war überwölbt. Hinweise zur Dachkonstruktion liegen nicht vor. Zwischen den beiden Häusern Nr. 14 und Nr. 16 blieb zunächst ein gassenähnlicher Freiraum von knapp 4 m Breite bestehen. Dieser Freiraum wurde wohl nur kurze Zeit später mit einem weiteren, unterkellerten Gebäude geschlossen (Innenfläche 2.8 × 4.9 m). Aufgrund von Umbaumassnahmen im 21. Jh. ist nicht erwiesen, wie hoch dieser schmale Gebäudeteil ursprünglich reichte. Gegen Ende des 19. Jhs. - die dendrochronologische Untersuchung ergab die einheitlichen Daten 1886/1887 (beide Splintgrenzdatierung) - wurden die drei Gebäude umgebaut und erhielten ihr heutiges Erscheinungsbild. Zunächst wurden das Haus Nr. 14 und das dazwischen gestellte, schmale Haus zu einem Gebäude vereinigt, um zwei Geschosse aufgestockt und mit einem Pfettendach versehen. Im Anschluss wurde das Haus Nr. 16 um ein weiteres Geschoss aufgestockt und ebenfalls mit einem Pfettendach abgedeckt. Das Haus Nr. 22 befand sich zwischen Haus Nr. 24 und Haus Nr. 20. Zum nicht unterkellerten Haus Nr. 22 gehörte eine bogenförmige Durchfahrt, welche zum Hinterhof und zu den Wirtschaftsgebäuden führte. Wie sich während der Untersuchung herausstellte, entwickelte sich das Haus Nr. 22 aus zwei nacheinander erstellten Gebäudeteilen, die beide an das ältere Haus Nr. 24 stießen. Dabei blieb auch hier ein Freiraum zwischen dem Haus Nr. 22 und dem Haus Nr. 20 bestehen, der zunächst nur mit einer gemauerten Toreinfahrt, später mit einer rundbogigen Durchfahrt geschlossen wurde.
Archäologische Funde: Gefässkeramik, Ofenkeramik.
Probenentnahmen: Dendroproben, Mörtelproben.
Datierung: archäologisch; historisch; dendrochronologisch. Spätmittelalter; Frühe Neuzeit, Neuzeit. 1755 (Kernholzdatierung), 1800 (Splintgrenzdatierung), 1886 (Splintgrenzdatierung), 1887 (Splintgrenzdatierung).
AD GR, Y. Alther.
Domat/Ems GR, Via Baselga 14-18, 20-26
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Détail de la chronique
Commune
Domat/Ems
Canton
GR
Lieu-dit
Via Baselga 14-18, 20-26
Coordonnées
E 2753559, N 1189198
Altitude
582 m
Numéro de site cantonal
--
Numéro d'intervention cantonal
--
Nouveau site
Oui
Prélèvements
bois/charbon de bois, échantillons de sédiments géoarchéologiques
Analyses
dendrochronologie
Institution
--
Date de la découverte
--
Surface (m2)
250 m2
Date de début
09 janvier 2023
Date de fin
31 janvier 2023
Méthode de datation
dendrochronologique, historique, archéologique
Auteur.e
--
Année de publication
2024
Époques
Époque moderne, Époque contemporaine
Type de site
habitat
Type d'intervention
--
Mobilier archéologique
céramique (récipient), céramique (élément architectural (prélevé))
Os
--
Matériel botanique
bois/charbon de bois
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