LK 1031, 679 200/283 950, Höhe 442 m.
Datum der Grabung: 17.7.-17.10.2003.
Bibliographie zur Fundstelle: AS 25, 2002, 1, 35; JbSGUF 85, 2002, 279; 86, 2003, 203f.
Geplante Notgrabung (Ackerbau).
Grösse der Grabung ca. 450 m².
Siedlung.
Depot.
Einzelfunde.

Im Zuge der dritten Grabungskampagne in der Flur Goldäcker wurde ein rechtwinklig zu den bisherigen Grabungsflächen verlaufender Streifen von 15 × 30 m untersucht. Dank dieser Erweiterung in westlicher Richtung zeichnet sich die räumliche Struktur der neolithischen Siedlungsareale bereits recht deutlich ab. Auffallend ist bei den nunmehr 8 nachgewiesenen Langhäusern die Variationsbreite der Hausgrundrisse. Der westliche Rand der bandkeramischen Siedlungszone scheint noch lange nicht erreicht zu sein. Eines der sechs neu gefassten Häuser dürfte nach Ausweis der deutlichen Brandschuttablagerungen in den flankierenden Längsgruben einer Feuersbrunst zum Opfer gefallen sein. Mehrere in diesem Bereich gefundene Hüttenlehmbrocke zeigen charakteristische Abdrücke der ehemaligen Wandkonstruktion, welche für die Rekonstruktion des Gebäudes von besonderem Interesse sind. Auch zur Form und Ausdehnung der schon früher gefassten fossilen Humusschicht wurden aufschlussreiche Erkenntnisse gewonnen. Nach dem aktuellen Wissensstand bildet sie die Form eines zum Tiefenbach parallel verlaufenden, länglichen Geländerückens, welcher linsenartig auf dem nur schwach abfallenden Gelände aufliegt. Für die bereits früher geäusserte Vermutung, dass dieser Humus schon vor der bandkeramischen Besiedlung vorhanden war, fanden sich erneut starke Argumente. Die Zahl der Silexartefakte und der Keramikscherben geht mittlerweile in die Hunderttausende. Besonders erwähnenswert ist dabei eine Handvoll weiterer Scherben des Typs La Hoguette, die zu einem schon in der letzten Kampagne ermittelten Individuum gehören. Die frühneolithische Keramik datiert schwerpunktmässig in die Flomborn-Stufe und die mittlere Bandkeramik. Von den Silices sind ein viertes Rohstoffdepot und mehrere Importstücke hervorzuheben. Zu den nicht neolithischen Funden gehören mehrere urnenfelderzeitliche und römische Scherben. Zugehörige Befunde fehlen. Im Gegensatz zu den früheren Kampagnen fehlten mittelneolithische Befunde diesmal weitgehend.

Faunistisches Material: wenig, unbearbeitet.
Probenentnahmen: Holzkohle für C14-Datierungen, Sedimentproben.
Datierung: archäologisch. Früh- (ca. 5300-5000 v.Chr.) und Mittelneolithikum (um 4700 v. Chr.); Urnenfelderzeit; Römische Zeit.
K A S H.