LK 1096, 2760 658/1 242 825. Höhe 422 m.
Datum der Baubegleitung: 2.-18.10.2023.
Neue Fundstelle.
Bibliografie zur Fundstelle: Broder, L. (1964) Die Burg in Oberriet. Rheintaler Almanach 15, 65-67.
Baubegleitung (Renovation und Inwertsetzung). Grösse der Grabung ca. 73 m². Siedlung.
Die «Burg» gilt als Zoll- und Zehntenhaus des Abts von St. Gallen und wurde gemäss einer Jahreszahl auf einem Bauholz spätestens um 1539 errichtet. Das gemauerte Erdgeschoss des stattlichen Baukörpers verfügt über gotische Fenstergruppen, die bei Renovierungen im 20. Jh. wiederhergestellt wurden. Im Kellergeschoss zeugen zwei mächtige, aber nachträglich eingezogene Tonnengewölbe von frühen Umbaumassnahmen. Das Obergeschoss in Fachwerkbauweise mit hölzernen Innenwänden verfügt noch über bemerkenswert gut erhaltene, spätgotische Kielbögen.
Die Gemeinde Oberriet erwarb die «Burg» und plant das Gebäude zukünftig für besondere Anlässe zu nutzen. Um die Zugänglichkeit zu verbessern, wird an der Nordseite ein Treppenhaus inklusive Lift errichtet (Begleitung durch kant. Denkmalpflege St. Gallen).
Vorgängig durchgeführte Sondierungen erbrachten den Nachweis eines zunächst nicht näher charakterisierbaren Anbaus. Im Zuge der Baubegleitung kam ein Mauergeviert von ca. 3.5 m Seitenlänge zum Vorschein, von dem nur spärliche Reste des Aufgehenden erhalten waren. Die Mauern waren mit Bruchsteinen aus Schrattenkalk in einer Kalkmörtelbindung errichtet, die gegen die Baugrube bzw. gegen die nördliche Aussenmauer der «Burg» gesetzt worden waren.
Gut 0.8 m unter dem gegenwärtigen Niveau kam im Inneren des Gevierts ein massiver Zementgussboden zum Vorschein. Die Verfüllung erfolgte nach Ausweis der eingebrachten, überaus heterogenen Abfälle im 20. Jh. Mindestens ein älterer Boden aus hochwertigem Kalkmörtelguss deutet auf eine längere Nutzungszeit ebenso hin, wie zwei bis drei Schichten Putz an den Innenwänden des Gevierts. Bei der Entnahme von Mörtelproben aus den Mauerkernen kam ein Rundholz zum Vorschein, dessen C14-Datierung den einzigen Hinweis auf die Errichtungszeit des Anbaus liefert (1618 AD ± 22, cal. 2 sigma). Zum Teil zentimeterdicke Versinterungen lassen an stehende Abwässer denken, die hier gesammelt wurden und für die Interpretation des Befunds von Bedeutung sind: Ein heute verschlossener, aber noch gut erkennbarer Durchgang mit einer hölzernen Laibung im Obergeschoss weist zusammen mit dem archäologischen Befund auf einen Abortanbau hin, der wahrscheinlich im 20. Jh. abgetragen worden war.
Archäologische Funde: Münze (in Restaurierung), Keramik.
Faunistisches Material: Knochen.
Probenentnahmen: Bauholz im Mörtelverband für C14-Datierung.
Datierung: Neuzeit.
KA S G, K. Oberhofer.
Oberriet SG, Adlerstrasse 3, Burg
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Détail de la chronique
Commune
Oberriet (SG)
Canton
SG
Lieu-dit
Adlerstrasse 3, Burg
Coordonnées
E 2760658, N 1242825
Altitude
422 m
Numéro de site cantonal
--
Numéro d'intervention cantonal
--
Nouveau site
Oui
Prélèvements
bois/charbon de bois, échantillons de sédiments géoarchéologiques
Analyses
14C
Institution
--
Date de la découverte
--
Surface (m2)
73 m2
Date de début
02 octobre 2023
Date de fin
18 octobre 2023
Méthode de datation
14C
Auteur.e
--
Année de publication
2024
Époques
Époque moderne, Époque contemporaine
Type de site
habitat
Type d'intervention
suivi de chantier
Mobilier archéologique
métal (monnaies/médailles), céramique
Os
ossement d'animaux isolés
Matériel botanique
bois/charbon de bois
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