LK 1145, 2583 942/1 206 017. Höhe 519 m.
Datum der Grabung: 9.1.-22.12.2023.
Bibliografie zur Fundstelle: Drack, W. (1960) Ältere Eisenzeit der Schweiz. III. Teil, Kanton Bern. Basel; Winkler, A. (2020) Découverte d'une boucle d'oreille en or du premier âge du Fer à Kallnach (Challnechwald, BE). as. 43, 3, 44-45; Winkler, A. (2020) Kallnach, Challnechwald. Eine Grabhügelnekropole aus der älteren Eisenzeit - Erkenntnisse aus dem ersten Grabungsjahr. ArchBE, 49-51; Winkler, A. (2023) Kallnach, Challnechwald. Stand der Untersuchungen und erste Resultate zu den Grabhügeln A, B und E. ArchBE, 84-88.
Geplante Notgrabung (Kiesgrube). Gesamte Größe der geplanten Grabungsetappe 2021-2023 4750 m²
Gräber.

Anlass für die Untersuchungen des ADB ist der Abbau des Plateaus für die Kiesgewinnung. Die Ausgrabungsarbeiten wurden 2023 im Rahmen der zweiten Etappe des Projektes fortgesetzt. Der Kiesabbau tangiert eine hallstattzeitliche Nekropole, bestehend aus drei im 19. Jh. teilweise erforschten Grabhügeln und drei durch Prospektionen identifizierten kleineren Grabhügeln.

Es werden auch die Flächen zwischen den Hügeln untersucht. Im Jahr 2023 konnten die letzten Arbeiten am zweiten Grabhügel (Grabhügel B der Altgrabungen) endgültig abgeschlossen werden. Zudem wurden zwei kleine, stark abgeflachte Grabhügel (F und G) sowie deren Umfeld untersucht (Abb. 22).

Die Grabhügel F und G waren stark erodiert und wurden deshalb im 19. Jh. nicht erkannt. Die Schüttungen und die baulichen Elemente waren sehr schlecht erhalten. Die zentralen Bestattungen dieser Grabhügel scheinen antik beraubt zu sein.

Nichtsdestotrotz konnte anhand des Fragments eines Scheibenanhängers („pendeloque à disques ajourés“) der Grabhügel G der Phase HaD1 zugeordnet werden.

In dessen Zentrum könnte demzufolge eine Frau bestattet worden sein. In den Schüttungen dieses Hügels wies eine kleine Steinpackung auf ein mögliches Kindergrab hin. Auf der östlichen Seite des Grabhügels F war ein Steinkranz zur Hälfte erhalten. Er weist auf einen Durchmesser des Hügels von 7 bis 8 m hin.

Aus der gestörten zentralen Bestattung konnten das Fragment eines Bronzeobjektes und ein kleiner Goldring (Ohrring oder Haarschmuck) geborgen werden. In den Flächen zwischen den Grabhügeln wurden insgesamt vier aus Steinrollierungen bestehende Wege untersucht. Die Datierung dieser Strukturen ist noch ausstehend. Das geborgene Fundmaterial könnte jedoch auf eine Nutzung in der frühen Neuzeit weisen.

Archäologische Funde: Keramik, Trachtbestandteile aus Bronze und aus Gold, Eisen.
Anthropologisches Material: keines.
Probenentnahmen: Holzkohlen, Mikromorphologie, Textil, Sediment.
Datierung: archäologisch; C14. Hallstattzeit; HaC bis HaD A D B, A. Winkler.