LK 1094, 726 430/246 380. Höhe 810 m.
Datum der Baubegleitung: August-November 2007 (sporadisch).
Bibliographie zur Fundstelle: B. Bühler, Die Kirche von Oberhelfenschwil. Toggenburgerblätter für Heimatkunde 9, 1939, 1-7; Neujahrsblatt des Historischen Vereins St. Gallen 113, 1973, 69; J. Grünenfelder, Hemberg und Oberhelfenschwil - zwei restaurierte Kirchen im Toggenburg. Toggenburger Annalen 1975, 91-98; D. Studer (Hrsg.) Kunst- und Kulturführer Kanton St. Gallen, 261f. Ostfildern 2005.
Geplante Baubegleitung (Renovation).
Kirche.
Die Renovation 2007 erlaubte überraschenderweise Einblicke in die Baugeschichte, obwohl kaum grössere Eingriffe geplant waren. Der Boden wurde nicht tangiert (neuer Boden auf Basis Betonboden von 1972). Die Wände in Schiff und Chor wurden bis in ca. 1,5 m Höhe vom Putz befreit, Chor und Südseite Schiff fotografisch dokumentiert. Es zeigte sich eine einheitliche spätgotische Bauphase sowie die Verlängerung des Schiffs von 1834.
Im Turm wurden für eine neue Treppe im 1. Obergeschoss zwei Balken aus der Bauzeit entfernt, was Anlass für Beprobung und Dokumentation aller im Turm vorhandenen alten Bauhölzer war. Deckenbalken und Bodenbretter von Wandnischen aus dem 1. bis 3. Obergeschoss ergaben Schlagdaten von 1419, 1420, 1421 und 1422. Der Turm dürfte demnach 1423 oder wenig später errichtet worden sein. Der Turm besaß zwei Eingänge, beide vom Schiff her: einen ebenerdigen mit Sperrriegel für das als Sakristei genutzte Erdgeschoss und einen darüber liegenden im 1. Obergeschoss für den Mesmer. Das wohl einzige Schallfenster befand sich im 3. Obergeschoss, Richtung Süden. Der Turm war in die romanische Schiffsnordmauer (Reste und Fenster erhalten) eingebaut worden, allerdings aus topografischen Gründen in ungewöhnlicher, weit westlicher Lage.
Die Revision der Beobachtungen von 1938 und 1972 und Vergleiche aus der Umgebung (z. B. St. Verena in Magdenau, Gemeinde Degersheim SG) deuten darauf hin, dass die romanische Kirche - und ein allfälliger kürzerer Vorgängerbau - ein einfacher Rechtecksaal war.
Der Baukontrakt vom 14.1.1834 lieferte weitere wichtige Informationen, u.a. dass 1834 die Schiffsmauern um ca. 1 m erhöht worden waren und dass man damals den neuen Dachstuhl des verlängerten Schiffs an den älteren Dachstuhl über dem Chor angebaut hatte. Die Dendrodatierung des älteren Dachstuhls ergab Schlagdaten von 1447 und 1450. Der Dachstuhl über dem spätgotischen Neubau entstand wohl in den frühen 1450er Jahren. Die Malereien im Chorgewölbe und am Chor (Christophorus) werden ins 3. Viertel 15. Jh. datiert. Durch den höheren Neubau wurde die Schallöffnung im 3. Obergeschoss zum Zugang zum Schiffsestrich. Der Turm musste erhöht werden; 1500, 1501 und 1504 wurden dafür neue Glocken angeschafft.
Probenentnahmen: Dendroproben: Dendrosuisse, Labor für Dendrochronologie, Zürich, Martin Schmidhalter. Mörtelproben. Datierung: dendrochronologisch. Mittelalter; Neuzeit.
KA SG, M.P. Schindler.
Oberhelfenschwil SG, Paritätische Pfarrkirche
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Détail de la chronique
Commune
Neckertal (Ancienne commune: Oberhelfenschwil)
Canton
SG
Lieu-dit
Paritätische Pfarrkirche
Coordonnées
E 2726430, N 1246380
Altitude
810 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
bois/charbon de bois, échantillons de sédiments géoarchéologiques
Analyses
dendrochronologie
Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
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Date de début
août 2007
Date de fin
novembre 2007
Méthode de datation
dendrochronologique
Auteur.e
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Année de publication
2008
Époques
Moyen Âge, Époque moderne, Époque contemporaine
Type de site
cultuel/religieux (édifice réligieux), cultuel/religieux (sanctuaire)
Type d'intervention
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Mobilier archéologique
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Os
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Matériel botanique
bois/charbon de bois
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