LK 1185, 578 980/183 925. Höhe 585 m.
Datum der Bauuntersuchungen: April, Juni-August und Oktober/November 2010.
Bibliografie zur Fundstelle: I. Andrey, Freiburger Retabel aus der Zeit von Hans Fries. In: V. Villiger/A.A. Schmid (Hrsg.), Hans Fries, ein Maler an der Zeitenwende, 82-86. Zürich 2001; S. Gasser, Die Kathedralen von Lausanne und Genf und ihre Nachfolge: früh- und hochgotische Architektur in der Westschweiz (1170-1350), 272-290. Berlin 2004. JbAS 92, 2009, 323; FHA 11, 2009, 221 (mit älterer Lit.); FHA 12, 2010, 163 f.
Geplante Bauuntersuchungen (Restaurierungsmassnahmen). Sakralbau.
Die Bauuntersuchungen 2010 im Vorfeld der seit mehreren Jahren andauernden Restaurierungsarbeiten betrafen das erste südliche Seitenschiffjoch von Osten mit der angrenzenden Kapelle (Abb. 29), das dritte Westturmgeschoss und die westliche Orgelempore mit den umgebenden Wandbereichen; zudem wurden das Mittelschiffdachwerk und die oberen Mauerbereiche im Rahmen einer studentischen Übung analysiert. Im ersten südlichen Seitenschiffjoch resultierten aus Putzreparatur und Reinigung Hinweise zur Baugeschichte: Der südliche Triumphbogenpfeiler, die Ostwand des Seitenschiffs, dessen ehemalige Südwand sowie die Scheidarkadenwand mit Triforium und Obergaden bildeten jeweils eigene Abschnitte, die durch klare Baufugen, teilweise auch durch bautechnische Details voneinander getrennt sind. Das südliche Seitenschiff war schmaler geplant und wurde in einem zweiten Schritt verbreitert, wie im Dachraum deutlich sichtbar ist. An der Südostecke befand sich noch kein ausspringender Strebepfeiler; diese treten erst zwischen den Seitenschiffjochen auf. Die südlich anschließende Seitenkapelle wurde 1515 von Peter Falck gegründet und zwischen 1515 und 1521 von Hans Felder d.J. errichtet. Das hierfür ausgebrochene Außenmauerstück war mit einer Stärke von ca. 1,3 m an den seitlichen Mauerbereichen sowie im Dachraum festzustellen. Hinter dem Altarbild des seit 1875 dort befindlichen Sacré-Cour-Altares trat die Öffnung zutage, die von der Kapelle in die östlich anschließende Sakristei führte und gleichzeitig mit dem Kapellenbau angelegt wurde. Der für die Kapelle bezeugte Ölberg-Altar, dessen Holzreliefs kürzlich wohl identifiziert wurden (Andrey 2001), dürfte sich demnach neben diesem Durchgang befunden haben. Durch Erbschaft ging die Kapelle in den Besitz der Familie Praroman über, deren Familiengruft sich unter der Kapelle befindet und die im 19. Jh. als Chorherrengruft umgewidmet wurde. An der südlichen Kapellenwand befinden sich Reste von Epitaph-Inschriften aus der Erstbelegungszeit, die sich auf Mitglieder der Familie des Wilhelm von Praroman, Enkel des Peter Falck, beziehen. Wilhelms Ehefrauen, Margaretha List (†1548), sowie Elisabeth Python sind auf einem Epitaph-Block genannt, der in der Traufzone der Kapelle wohl im 19. Jh. zweitverbaut wurde (im Dachraum sichtbar). Im Zuge der Restaurierungsmassnahmen wurde die Gruft geöffnet. Die heute darin befindlichen Chorherren-Bestattungen belegen eine erneute Umbettung um die Mitte 20. Jh. Zu Seiten des Altars an der Ostwand des Südseitenschiffs kamen Stifterinschriften («Hans von Lantten genannt Heidt Ritter 1579») mit Resten figürlicher Malerei zutage, die sich auf einen früheren Altar an dieser Stelle beziehen dürften. Hinter dem Altar bezeugt die Jahreszahl 1753 den Zeitpunkt seiner Entstehung. Die im Zuge der Reinigung der Innenwände des dritten Turmgeschosses erfolgte Bauanalyse wurde abgeschlossen (FHA 2010). Die Restaurierung der Orgel und damit einhergehend diejenige der oberen Partien des westlichen Mittelschiffjochs ermöglichten Untersuchungen in diesem Bereich, bei denen die einzelnen Bauabschnitte, technische Details und Steinmetzzeichen dokumentiert wurden. Im Rahmen einer studentischen Übung in Zusammenarbeit mit der ETH Zürich wurden Bauaufnahmen im Dachraum des Mittelschiffes angefertigt und das Dachwerk analysiert. Die hierbei festgestellten Abschnitte erlauben in Verbindung mit den oberen Mauerpartien eine weitgehende Rekonstruktion der Bauabfolge dieser Bereiche des gotischen Kathedralbaus.
Probenentnahme: ergänzende dendrochronologische Proben zum Mittelschiffdachwerk (LRD10/R6470PR).
Datierung: bauhistorisch; archivalisch.
AAFR, D. Heinzelmann.
Freiburg FR, Kathedrale St. Nikolaus
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Détail de la chronique
Commune
Fribourg
Canton
FR
Lieu-dit
Kathedrale St. Nikolaus
Coordonnées
E 2578980, N 1183925
Altitude
585 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
bois/charbon de bois
Analyses
dendrochronologie
Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
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Date de début
avril 2010
Date de fin
30 novembre 2010
Méthode de datation
dendrochronologique
Auteur.e
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Année de publication
2011
Époques
Moyen Âge, Époque moderne, Époque contemporaine
Type de site
cultuel/religieux (édifice réligieux)
Type d'intervention
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Mobilier archéologique
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Os
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Matériel botanique
bois/charbon de bois
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