LK 1047, 610 770/268 279. Höhe 257 m.
Datum der Grabung: Oktober 2014.
Bibliografie zur Fundstelle: G. Helmig/Ch.Ph. Matt, Inventar der Basler Stadtbefestigung - Planvorlage und Katalog. Jber. Arch. Bodenforsch. Basel-Stadt 1989, 69-153.
Ungeplante Notgrabung (Vorbereiten des Areals für Schulcontainer). Grösse der Grabung 27 m².
Befestigung.
Für das Umrüsten der Schulen im Quartier St. Johann (HarmoSKonkordat) wurde eine Parzelle neben der Johanniterstrasse als temporärer Standort für Schulcontainer eingerichtet. Die Installierung des Abwasseranschlusses machte Grabarbeiten zur bestehenden Kanalisation und Rohrleitungsgräben notwendig. Bereits knapp unter der Oberfläche stiess man auf massive, verputzte Teile der dritten, der so genannten Äusseren Stadtmauer, die zwischen 1362 und 1398 errichtet worden war und die neu entstandenen Vorstädte umfasste. Ergänzt wurde der Befund durch eine von aussen sowie eine von innen an die Stadtmauer anstossende Mauer. Von beiden wurde eine ihrer Seiten dokumentiert. Ein Teil der Grabungsfläche war mit Mörtel und Gesteinsbrocken bedeckt. Den Rand der Baureste erreichten wir projektbedingt nicht, auch befanden wir uns nicht an der intakten Oberfläche sondern im Mauerinnern. Damit fassten wir zwei Phasen der Stadtbefestigung: Das verputzte, 1.6 m starke Mauerstück stammt als Teil der Äusseren Stadtmauer aus der 2. H. 14. Jh. Damals war die Stadtmauer nur wenige Meter von der aktuellen Grabungsfläche entfernt zusätzlich mit einem Halbrundturm versehen worden, der bereits Anfang der 1970er-Jahre bei einer Ausgrabung dokumentiert und in der Strassenoberfläche durch anderen Belag sichtbar gemacht worden war. Sein Name - Breitschedels Turm - ist der Wachtordnung aus dem Jahr 1374 zu entnehmen. In der 2. H. 16. Jh. folgte ein forcierter Ausbau strategisch wichtiger Abschnitte entlang der Stadtmauer. Das Bollwerk St. Johann, das hier entstand, war ein massiver turmartiger Bau, der teils ausserhalb, teils innerhalb der Stadtmauern lag - die beiden anstossenden Mauerteile. Im unteren Bereich war er mit Erde aufgefüllt, darüber lag ein umwehrtes Plateau, auf dem schwere Geschütze aufgestellt werden konnten. So war es möglich, das Glacis, aber auch die Seiten entlang der Stadtmauer zu bestrejchen. Die innerstädtische Ausdehnung des Bollwerks sowie eine in Flucht der Johanniterstrasse liegende Rampe, die zum Heraufführen der Geschütze gedient hatte, sind bislang nur durch historische Quellen belegt.
Datierung: archäologisch; archivalisch. Spätmittelalter; Neuzeit.
ABBS, T. Scholz.
Basel BS, Johanniterstrasse 10
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Détail de la chronique
Commune
Basel
Canton
BS
Lieu-dit
Johanniterstrasse 10
Coordonnées
E 2610770, N 1268279
Altitude
257 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
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Analyses
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Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
27 m2
Date de début
01 octobre 2014
Date de fin
31 octobre 2014
Méthode de datation
archéologique
Auteur.e
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Année de publication
2015
Époques
Moyen Âge, Époque moderne, Époque contemporaine
Type de site
infrastructure (military_installations )
Type d'intervention
fouille (fouille de sauvetage/préventive)
Mobilier archéologique
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Os
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Matériel botanique
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