LK 1090, 2656638/1244065. Höhe 454 m. Datum der Grabung: 5.7.-30.11.2016
Neue Fundstelle auf Verdachtsfläche. Sondierungen und anschliessende Notgrabung (Überbauung mit 3 unterkellerten Einfamilienhäusern). Grösse der Grabung 540 m². Siedlung. Grab. Strasse(?).
Die Untersuchung einer Verdachtsfläche am talseitigen Rand eines Schuttfächers in Egliswil lieferte Siedlungsreste der Horgener- als auch der Spätbronzezeit. Aus der Zeit der Horgener Kultur stammt ein als Wohngrube anzusprechender Befund 3.2 x 3 m Grösse und 0.65 m Tiefe. Anhand der Verfüllung ließen sich zwei Nutzungsphasen unterscheiden: In der unteren befanden sich die Fragmente von mindestens einem Vorratsgefäß. Die obere Verfüllung bestand aus einer Kulturschicht, die als Auflassungshorizont zu deuten ist. Aus ihr stammen die Fragmente zweier Vorratsgefäße. Daraus konnte ein tonnenförmiges Exemplar mit verjüngtem Rand und eingeritzter Randverzierung mit paarweise angebrachten Löchern fast vollständig rekonstruiert werden (Abb. 2). Vergleichsbeispiele dafür finden sich in der um 3063 v.Chr. datierten Schicht 15 der Grabung Zürich Parkhaus Opéra.
Gut erhalten waren auch die Befunde aus der frühen und mittleren Spätbronzezeit. Zur der bisher im Kanton Aargau kaum nachgewiesenen frühen Spätbronzezeit gehörte eine Vorratsgrube. Sie enthielt umfangreiches Keramikmaterial und einen bronzenen Ring mit überlappenden Enden (Abb. 8). Aus der mittleren Spätbronzezeit stammt ein mehrschiffiger Pfostenbau von 7 m Länge und ca. 5.5 m Breite. In seiner Nähe befanden sich weitere Pfostenstellungen und eine Konzentration von Gruben - in eine davon war ein großes Vorratsgefäß eingelassen worden. In einer daran angrenzenden Grube wurde ein Mondhorn entsorgt, das mit Einkerbungen, eingeritzter Leiste und runden Abdrücken verziert war. Damit vergesellschaftet waren ritzverzierte Schulterbecher und Schalen. Eine Deponierung in der Nähe dieser Gruben ist vermutlich als Urne zu interpretieren. In den Gefäßen befanden sich vereinzelte Knochenfragmente deren Bestimmung noch erfolgen muss.
Vermutlich in römischer Zeit entstand parallel zur heutigen Landstraße eine kompakte Steinplanierung, die vorläufig als Straße gedeutet wird. Das Fundmaterial bestand ausschließlich aus Baukeramikfragmenten und erlaubt keine zuverlässige zeitliche Einordnung des Befundes.
Archäologische Funde: Keramik, Baukeramik, Buntmetall, Silex, Mahlstein, Mondhorn.
Faunistisches Material: Tierknochen, unbearbeitet; Geweih, unbearbeitet.
Probenentnahmen: Bodenproben für Makroreste und Profilkolonnen für geoarchäologische Bestimmungen.
Datierung: archäologisch. Horgen (31. Jh. v.Chr.); BzD spät/frühes HaA; HaA2/B1; Römische Zeit.
KA AG, L. Galioto, Ch. Maise und B. Wigger:
Egliswil AG, Seengerstrasse
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Details of the chronicle
Municipality
Egliswil
Canton
AG
Location
Seengerstrasse
Coordinates
E 2656638, N 1244065
Elevation
454 m
Site reference number
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Cantonal intervention number
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New site
Yes
Sampling
botanical remains, geoarchaeological sediment sample
analyses
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Institution
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Discovery date
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Surface (m2)
540 m2
Start date
05 July 2016
End date
30 November 2016
Dating method
archaeological
Author
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Publication year
2017
Period
Neolithic, Roman Empire, Bronze Age
Site type
settlement, funerary (tomb), infrastructure (transit systems)
Type of intervention
excavation (sondage)
Archaeological finds
ceramic (architectural element), metal, stone (tool), stone
bones
animal bones (dispersed)
Botanical material
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