LK 1072, 699 137/262 740. Höhe 472 m.
Datum der Grabung: 1.9.-27.10.1993.
Bibliographie zur Fundstelle: JbSGUF 62, 1979, 154; AS 2, 1979, 191.
Geplante Notgrabung. Größe der Grabung: 12 m².
Siedlung.

In einem Kellerraum der Liegenschaft Lindbergstraße 4, nördlich des Zentrums der römischen Siedlung in Oberwinterthur, musste der Boden für eine neue Nutzung bis auf die Kote 472.20 m abgetieft werden. Im selben Gebäude war 1978 ein sekundär verbauter Grabstein eines Tuchhändlers gefunden worden. Die Parzelle liegt unmittelbar nordwestlich der 1991 untersuchten Liegenschaft Römerstraße 169a.
Aufgrund des geplanten geringen Bodeneingriffes musste nicht bis auf den gewachsenen Boden ausgegraben werden. Dieser ist etwa 1 m tiefer als das erreichte Endniveau zu erwarten.
Es ließen sich vier Benützungsniveaus unterscheiden, die einen Zeitraum vom späten 1. bis zur Mitte des 2. Jh. n. Chr. abdecken. Auf der kleinen Fläche wurden kaum Strukturen freigelegt. In der dritten Benützungsphase waren mit einem Steinfundament, einem Pfostenloch und einem Graben Reste einer Raumunterteilung erhalten. Es ist folglich auch 65 m nördlich der römischen Verkehrsachse noch mit Gebäuden zu rechnen. Eine Kalkmörtelschicht, Stein- und Ziegelschuttschichten sowie die Planien scheinen einen Bezug zu den an der Römerstraße 169a freigelegten Steinbauten herzustellen. Eine direkte stratigraphische Verbindung der beiden Flächen konnte jedoch nicht erreicht werden.

Archäologische Kleinfunde: Keramik, zwei Fibeln, diverse Metallgegenstände, wenig Glas, Baumaterialien.
Datierung: archäologisch. 1.-2. Jh. n. Chr.
Kantonsarchäologie Zürich, B. Hedinger.