LK 1067, 2619 428/1261990.
Höhe 475 m.
Datum der Grabung/Fundmeldung: Juli 2019.
Neue Fundstelle.
Ungeplante Notgrabung (Fundmeldung).
Grösse der Grabung: ca. 5 m² (Grabung); 100 m² (abgesuchte Fläche).
Depot.

In einem Waldstück am Abhang des Adlerberges bei Pratteln entdeckte der ehrenamtliche archäologische Späher Sacha Schneider im Juli 2019 einen römischen Münzhort (Abb. 28). Die sofort eingeleitete Notgrabung sowie weitere Suchgänge des Spähers und der Archäologie Baselland brachten letztlich 298 Silberdenare zum Vorschein. Die meisten Münzen lagen auf engem Raum beisammen, was den Schluss zulässt, dass sie gemeinsam in einer einmaligen Aktion vergraben wurden. Spuren eines Gefäßes oder anderen Behältnisses konnten jedoch keine beobachtet werden. Aus heutiger Sicht ist der Fundort in einem gewöhnlichen Waldgebiet unspektakulär: Es gibt keine Auffälligkeiten, an denen man sich orientieren könnte. Es handelt sich ausschließlich um Denare mit hohem Silbergehalt, die insgesamt in einem sehr guten Zustand sind - teilweise noch prägefrisch. Die älteste Münze wurde unter Kaiser Nero (Regierungszeit 54-68 n. Chr.) geprägt, die meisten im 2. Jh. n. Chr. Die jüngsten Stücke stammen aus der Regierungszeit von Kaiser Commodus und wurden 181/182 n. Chr. in Rom ausgegeben. Da spätere Münzen, die durchaus in ein solches Ensemble passen würden, fehlen, kann man davon ausgehen, dass der Hort kurz danach vergraben wurde. Wo der Eigentümer gelebt hat, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. In Pratteln sind zwei römische Gutshöfe bekannt: einer in der Flur Kästeli und der andere beim heutigen Dorfkern. Von letzterem aus hätte der Verberger sein Versteck stets im Blick gehabt.

Archäologische Funde: Silbermünzen.
Datierung: numismatisch. Römerzeit, um 181/182 n. Chr.
Archäologie Baselland, A. Fischer; Inventar der Fundmünzen der Schweiz, M. Peter/R. C. Ackermann.