LK 1051, 674 000-678 000/ 267 000-270 000. Höhe 500 m.
Datum der Begehung: 2002.
Alte und neue Fundstellen. Bibliographie zur Fundstelle: F. Keller, Helvetische Denkmäler. Refugium auf dem Wörndel bei Weiach, Cant. Zürich. Mittheilungen der antiquarischen Gesellschaft Zürich XVI, 1869, Abtheilung II, Heft 3, 65f; JbSGU 4, 1911, 146; 26, 1934, 22; 27, 1935, 76. grossflächige, Prospektion. Befestigungsanlagen, Siedlung.
Bei Weiach erhebt sich unmittelbar östlich des Dorfkerns ein markanter Höhenzug, der bis Glattfelden-Zweidlen parallel zum Rhein verläuft. An ausgezeichneter Lage, mit Blick über die Rheinebene, finden sich zwei stark befestigte Anlagen, die schon seit dem 19. Jh. bekannt sind. Im Zusammenhang mit Prospektionsarbeiten im Gemeindegebiet von Weiach wurden beide mehrmals aufgesucht, um Hinweise zur Datierung der Befestigungen zu erhalten. Im Bereich des Höhenzugs kommen noch weitere Zonen als mögliche Siedlungsplätze in Frage; weiterführende Untersuchungen sind geplant.
Bei der Anlage in der Flur Fasnachtflue handelt es sich um einen markanten, gut erhaltenen Abschnittswall mit vorgelagertem Graben und einem nur noch teilweise erhaltenen Vorwall. Der Hauptwall wird heute von einem Forstweg durchschnitten; ob dieser an der Stelle des ursprünglichen Zugangs angelegt wurde, ist unklar. Unmittelbar hinter dem Wall findet sich eine nicht näher interpretierbare Aufschüttung. Das Sporninnere weist entlang der südlichen Hangkante einen annähernd flachen Bereich auf, der sich vor dem Hangabbruch leicht neigt. Eine Sondierung («Schürf») um die Mitte des 19. Jh. brachte im nördlichen Wallabschnitt Brandreste, Holzkohle und Keramik zum Vorschein. Bei der partiellen, oberflächlichen Reinigung einzelner Abschnitte des nördlichen Steilhangs im Jahr 2002 wurden grosse Mengen prähistorischer Keramik sowie einzelne Silices entdeckt. Die Funde streuen über den gesamten Hangbereich. Ein Teil der Keramik ist stark zerfallen, andere Gefässfragmente sind noch recht gross und weisen ziemlich intakte Oberflächen auf. Es macht den Anschein, als ob eine schleichende erosionsbedingte Zerstörung der Fundstelle vorliegt. Weiterführende Untersuchungen sind geplant.
Die zweite Fundstelle befindet sich 600 m weiter östlich im Bereich der Flur Wörndel/Leuenchopf. Auch hier riegelt ein Wall-Graben-System einen Geländesporn ab. Diese Anlage ist teilweise durch militärische Bauten aus der Zeit des 2. Weltkriegs gestört. Erste Sondierungen in dieser Anlage fanden im Herbst 1866 an zwei heute nicht mehr genauer lokalisierbaren Stellen statt. Dabei wurden an einem Platz «grössere Steine» und Keramikreste «unzweifelhaft gallischen Ursprungs» sowie ein Hufeisen mit «geschweiften Rändern» entdeckt; die Funde sind heute verschollen. Weitere Sondierungen erfolgten von privater Seite in Absprache mit E. Vogt im Juli 1935. Ausgelöst wurde diese Grabungskampagne durch den Fund eines Feuersteinschabers und eines durchlochten Steinchens (beides verschollen), die bei «Schürfungen» entdeckt worden waren. Die Untersuchungen umfassten einen 1 m breiten Schnitt durch den inneren Wall sowie verschiedene weitere Schnitte. Der Wallschnitt förderte Brandreste, Holzkohle sowie in 1.5 m Tiefe einen verkohlten Balken zutage. Der Balken lag «in der Richtung des Walls». Neben den verkohlten Holzresten entdeckten die Ausgräber einen Eisennagel; auf dem gewachsenen Boden kam ein weiterer Feuerstein-«Schaber» zum Vorschein (alles verschollen). Im Innern der Befestigungsanlage fanden sich angeblich die Reste eines Rundturms. An Funden kamen einzig ein Keramikfragment, das in die Latènezeit datiert wurde, sowie im Aushub eine glasierte (neuzeitliche?) Scherbe zum Vorschein. Bei den Begehungen 2002 wurde ein weiterer, nicht aussagekräftiger Silexabschlag gefunden. Bei archäologischen Prospektionsflügen im Frühling 2002 wurden zahlreiche Gruben auf verschiedenen Schotterterrassen der Rheinebene dokumentiert. Bei Feldbegehungen in der näheren Umgebung wurden verschiedenenorts Silices und Keramik geborgen.
Datierung: archäologisch. Prähistorisch.
KA ZH, P Nagy.
Weiach ZH
View the original PDF
Details of the chronicle
Municipality
Weiach
Canton
ZH
Location
--
Coordinates
E 2678000, N 1267000
Elevation
500 m
Site reference number
--
Cantonal intervention number
--
New site
--
Sampling
--
analyses
--
Discovery date
--
Surface (m²)
--
Start date
2002
End date
--
Dating method
archaeological
Publication year
2003
Period
Neolithic, Iron Age, Bronze Age
Site type
settlement, infrastructure (military_installations )
Type of intervention
--
Archaeological finds
--
bones
--
Botanical material
--
×