LK 1071, 2683 360/1 256 230. Höhe 420 m.
Datum der geophysikalischen Messungen: Juli 2020.
Datum der archäologischen Sondierungen und Prospektionen: September 2019 - August 2020.
Bibliografie zur Fundstelle: JbAS 100, 2017, 242-243.
Geplante Untersuchungen (Bauprojekt). Geophysikalische Messungen (Geomagnetik und Georadar). Grösse der Messfläche ca. 25000 m²; Grösse der archäologischen Sondierfläche ca. 90000 m².
Siedlung. Sonstiges.

Die Kantonsarchäologie Zürich führte im Jahr 2016 im Vorfeld grossflächiger Bauarbeiten der Flughafen Zürich AG (Bauprojekt Zone West 1.1) in Rümlang-Loo archäologische Sondierungen durch. Dabei wurden die Überreste einer römischen Mühle sowie der dazugehörige Wasserzufluss mit Holzverbauungen entdeckt und partiell ausgegraben. Das römische Fundmaterial datiert ins 2.-3. Jh. n. Chr. Zudem wurde anhand von 14 Hölzern eine dendrochronologische Mittelkurve bestimmt, die ins Jahr 244 n. Chr. fällt. Eine weitere Etappe des Bauprojekts (Zone West 1.2) im südlich angrenzenden Areal Glattwinkel wurde 2020 gestartet. Im Vorfeld dieser Bauarbeiten fanden zwischen September 2019 und August 2020 erneut archäologische Baggersondierungen statt. Dabei wurden zahlreiche Befunde angeschnitten und römisches Fundmaterial geborgen. Ergänzend zu den Sondierungen erfolgten seit 2016 Prospektionsarbeiten. Unter den Fundobjekten sind ein bronzezeitlicher Dolch, eine spätrömische Zwiebelknopffibel, eine vollständig erhaltene Franziska des 6. Jh. n. Chr. (Typ Trier B nach Böhner) und das Klingenfragment eines weiteren Wurfbeils hervorzuheben. Bei den Geländebegehungen wurden auf halber Strecke zwischen der 1866 entdeckten «Römerbrücke» und der römischen Mühle Hinweise auf ein römisches Gebäude festgestellt (Konzentration von Steinen und römischen Ziegelfragmenten). Da in diesem Areal im Rahmen eines geplanten Renaturierungsprojekts mittelfristig ebenfalls grössere Bodenveränderungen vorgesehen sind, entschloss sich die Kantonsarchäologie, auf einer Fläche von rund 5 ha geophysikalische Prospektionen durchzuführen. Im August 2020 kamen auf einer ersten Fläche (rund 2,5 ha) Geomagnetik und Georadar zum Einsatz. Die Untersuchungen erfolgten durch die Firma GGH Solutions in Geosciences GmbH, Freiburg i. Br. (Christian Hübner). Auf dem gewonnenen Geomagnetik-Messbild zeichnen sich zahlreiche Anomalien ab: ein möglicher Baubefund, Eisenobjekte, mit Schutt verfüllte Altwasserläufe der Glatt, zudem moderne Leitungen und sonstige Störungen (Abb. 41). Durch Georadarmessungen wurde der vermutete Steinbau als wohl rechteckiges, mehrräumiges Gebäude bestätigt. Die Messungen sollen 2021 fortgesetzt werden.

Archäologische Funde: Baukeramik, Keramik, Metall.
Datierung: archäologisch. Bronzezeit; Römische Zeit; Frühmittelalter; Neuzeit.
KA ZH, B. Horisberger und P. Nagy.