LK 1032, 2703 356/1 281 557. Höhe 400 m.
Datum der Geoprospektion/Sondierung: 25.-27.7.2022 (Geophysik 2.35 ha), 15.-18.8.2022 (5 m²).
Bibliografie zur Fundstelle: JbSGU 12, 1919-20, 139; 13, 1921, 106; Thurgauische Beiträge 60, 1920, 98; Urgeschichte des Thurgaus 1925, 280-281.
Siedlung?
Hans-Jörg Fehrs Nachforschungen zur Ortsgeschichte von Rheinklingen sowie Befunde auf Luftbildern in den Fluren «Vorderi und Hinderi Müllere» (Bereich Rheinknie) und die dort gemachten prähistorischen, römischen und mittelalterlichen Oberflächenfunde veranlassten das Amt für Archäologie Thurgau, eine grossflächige geophysikalische Messung durchzuführen. Auf den Luftbildern sind mehrere in Reihen angeordnete, ungefähr quadratische sowie rundliche Strukturen zu beobachten, die als Grubenhäuser oder Pfosten von Grosshäusern identifiziert wurden (Abb. 83). Zusätzlich sollen etwa 250 m weiter östlich die Reste eines frühmittelalterlichen Friedhofs liegen, da dort 1920 beim Kiesabbau und der anschliessenden archäologischen Untersuchung rund zehn Körpergräber entdeckt wurden. Die Analyse der geophysikalischen Messungen zeigt drei Konzentrationen mit von den Spezialisten als «archäologisch relevant> eingestuften und gehäuft auftretenden Anomalien. Die im Bereich 1 gefassten, länglichen Strukturen, die sich in unmittelbarer Umgebung der 1920 freigelegten Gräber befinden, weisen auf weitere Grablegungen hin. Die teils rechteckigen, teils rundlichen Anomalien in Bereich 2 entsprechen weitgehend den auf den Luftbildern erkannten Strukturen. Ob sie Baubefunde anzeigen oder geomorphologischen Ursprungs sind, lässt sich aufgrund der geophysikalischen Messungen nicht beurteilen. Bereich 3 im Nordwesten bezeichnet eine Gruppe rundlicher Anomalien, für die eine Deutung als «archäologisch» oder «natürlich» (Steine) ebenfalls offenbleibt. Zwei der auffälligen Strukturen in Bereich 2 wurden daher im Anschluss per Handsondierung archäologisch untersucht. Während eine Sondierung keine Baubefunde erbrachte, zeigte die zweite eine schlecht erkennbare, u-förmige Abtiefung. In der Verfüllung dieser Grube fanden sich wenige Holzkohlefragmente.
Gleichzeitig zur geophysikalischen Messung wurde das Gelände von den freiwilligen Helfern Bastian Breitmayer, Stefan Di Staso und Adrian Schoch mit Metalldetektoren abgesucht. Zu den Funden zählen zwei römische Fibeln, eine davon mit Emailresten, die beide ins 2. Jh. n. Chr. datieren. Bei der Oberflächenbegehung durch das Amt für Archäologie wurden neben neuzeitlicher Keramik- und Metallabfällen fünf Silices geborgen. Bereits aus Begehungen während der vergangenen Jahrzehnte liegt von den Flächen beim Rheinknie eine grössere Menge an Silexartefakten vor, ohne dass sich bislang klare Konzentrationen abzeichnen oder eine typologische Datierung der Funde vorliegt. Ergänzend zu den archäologischen Feldarbeiten erfolgte eine Nachuntersuchung der bekannten Altfunde. Unter anderem wurden Proben der Skelette der Altgrabungen 1920 C14-datiert, was jedoch ergebnislos blieb. Trotzdem sind die Gräber anhand der Beigaben (Ohrring, Spatha) ins Frühmittelalter zu datieren.
Archäologische Funde: römische Fibeln, Silices.
Datierung: archäologisch. Mesolithikum oder Jungsteinzeit; Römische Zeit; Frühmittelalter.
Amt für Archäologie TG.
Wagenhausen TG, Rheinklingen
View the original PDF
Details of the chronicle
Municipality
Wagenhausen
Canton
TG
Location
Rheinklingen
Coordinates
E 2703356, N 1281557
Elevation
400 m
Site reference number
--
Cantonal intervention number
--
New site
--
Sampling
--
analyses
--
Institution
--
Discovery date
--
Surface (m2)
5 m2
Start date
25 July 2022
End date
18 August 2022
Dating method
archaeological
Author
--
Publication year
2023
Period
Middle Ages, Roman Empire
Site type
settlement
Type of intervention
--
Archaeological finds
metal (costume components), stone (tool)
bones
--
Botanical material
--
×