LK 1091, 672 770/251 110. Höhe 389 m.
Datum der Grabung: 16.-20.9.2002 (Sondierungen), 20.1.-17.4.2003 (Notgrabung).
Bibliografie zur Fundstelle: Ch. Ebnöther, Der römische Gutshof in Dietikon. Monogr. Kantonsarchäologie Zürich 25, 195-197. Zürich/Egg 1995.
Geplante Notgrabung (Bauvorhaben). Grösse der Grabung ca. 800 m².
Römischer Gutshof. Tempel.

Im Zusammenhang mit dem Abriss von zwei Mehrfamilienhäusern und anschliessendem Neubau wurde der bereits 1953 einmal freigelegte, jedoch nur knapp dokumentierte Tempel am Fischerweg vollumfänglich ausgegraben (Abb. 29). Außerdem bot sich die Möglichkeit, seine Umgebung in einem weiteren Umfeld zu untersuchen. Es stellte sich dabei heraus, dass bei der Errichtung der Wohnbauten in den 1950er-Jahren der Bereich zwischen diesen bis auf den gewachsenen Untergrund abgetieft worden war, sodass von den römischen Schichten kaum etwas erhalten blieb. Im und um den Tempel waren keine Gehniveaus mehr feststellbar. Die von K. Heid 1953 beobachteten Schichten waren offenbar alle entfernt worden. Auch sind die Mauern beim Bau von Autoeinstellplätzen teilweise abgetragen worden, obwohl man sie nach der Untersuchung zum Schutz mit Humus abgedeckt hatte. Das aufgehende Mauerwerk ist weitgehend zerstört. Die deutlich tiefer als der Umgang fundamentierte Cella ist insgesamt besser erhalten als die Grundmauern der umlaufenden Portikus. Bisher ohne Erklärung sind die vier Pfostengruben mit Keilsteinen außen an den Cella-Ecken, die stratigraphisch nicht zu einem Vorgängerbau gehören können. Eine Eckverstärkung ist auf Grund der massiven Bauweise der Cella kaum wahrscheinlich. Möglich wäre hingegen die Deutung als Pfostengruben eines Baugerüsts oder aber im Zusammenhang mit einer späteren Dachreparatur. Nach der vollständigen Freilegung des Tempels wurden dessen Mauern maschinell abgetragen. Hinweise auf einen hölzernen Vorgängerbau wurden dabei keine gefunden. In der Umgebung des Tempels ließ sich an römischen Befunden nur noch ein etwa in Nord-Süd-Richtung, d.h. schräg zur Gutshofanlage, verlaufender Kiesweg beobachten. Dieser scheint entlang einer sumpfigen Niederung in etwas erhöhter Lage angelegt worden zu sein. Er führt auf der beobachteten Strecke nicht auf den Tempel zu, sondern westlich an ihm vorbei. In der Grabungsfläche wurden mehrere Mulden beobachtet, die mit Steinen aufgefüllt waren. Hier scheinen feuchte Stellen trockengelegt worden zu sein, nach Ausweis der Funde wiederholt, bis in die Neuzeit. In einer dieser flachen Vertiefungen fand sich ein frühmittelalterliches Webgewicht. Auch an anderen Stellen wurden Teile von weiteren Webgewichten geborgen. Zugehörige Strukturen hingegen fehlten.

Archäologische Kleinfunde: Keramik, Münzen. Datierung: archäologisch. 1.-4. Jh.; Frühmittelalter. K A Z H, D. Käch